In den Spicilegia notierte Schopenhauer 1841 Gedanken zur „Ueberbevölkerung der Erde“, die er ein „Schreckbild“ nannte und ein Übel, „dessen Entsetzlichkeit die lebhafteste Phantasie sich kaum auszumalen vermag“.[i]
Er hat über die Bevölkerung der Erde verschiedene Notizen hinterlassen. In einer seiner Zusammenstellungen von 1856 steht die Zahl von 1'283 Millionen Menschen.[ii] Heute ist die Rede von sieben bis acht Milliarden, und ob es dereinst zu einer tatsächlichen Überbevölkerung kommen wird, wissen wir nicht.
Was wir jedoch wissen, ist das, was Schopenhauer 1841 in die Spicilegia eintrug: „Die Erdoberfläche ist nicht geeignet eine unendlich lange Zeit hindurch der Wohnplatz des Menschengeschlechts zu seyn: denn sie enthält viele Nothwendige Dinge in endlicher also erschöpflicher Quantität und die sich nicht wiedererzeugen: z. B. Steinkohlen und Metalle.“[iii]
Der Basler Kultur- und Kunsthistoriker Jacob Burckhardt (1818-1897) schrieb in seiner Einleitung zu seiner Vorlesung Neuere Geschichte, 1450-1598: „Das Mittelalter vielleicht im Großen eine Zeit der heilsamen Zögerung; hätte es die Erdoberfläche ausgenützt wie wir, so wären wir vielleicht gar nicht mehr vorhanden. (Ob es Schade um uns wäre?)“[iv]
[i] Spicilegia, S. 280. D, 5, S. 167.
[ii] Philosophari, S. 75, 81-82.
[iii] Spicilegia, S. 279.
[iv] Jakob Burckhardt Werke, Kritische Gesamtausgabe, München, Basel 2016, Band 26, S. 93.