Zehn Jahre lang mass sich Neuseeland mit den Besten. Es war dreimal am Vorgängermodell der WM in Taiwan dabei und klassierte sich jedes Mal in den Top vier. Dort erspielten sich die Ferns 1987 auch ihren berühmtesten Sieg im Spiel gegen die USA, das Team mit Fussballgrössen wie Mia Hamm und Michelle Akers. Zu dieser Zeit startete der Ozeanien-Nationen-Pokal, den Neuseeland zweimal gewann und sich deswegen für die erste FIFA Frauen-WM im Jahr 1991 qualifizierte. Dort schied es mit einem einzigen Torerfolg aus.
Aussies gegen Kiwis
Das war zugleich der Abschied von der regionalen Spitze. Der grosse Nachbar und Rivale Australien übernahm. Die Matildas dominierten in der ozeanischen Föderation (OFC) und ergatterten sich Jahr für Jahr deren einzigen Startplatz für die Grossturniere. So schafften es die Ferns weder an Olympische Spiele noch an Weltmeisterschaften, und bei der Ozeanienmeisterschaft reichte es jedes Mal bloss für die Silbermedaille. Bis 2006.
Im Jahr 2006 wechselte Australien zum AFC, der asiatischen Föderation, und damit zu stärkerer Konkurrenz. Dadurch konnten die Ferns aufs höchste Niveau zurückkehren, mussten jedoch gleichzeitig als Ozeaniens Aushängeschild fungieren. Zu den verbliebenen zwölf Kontrahenten gehören Fidji, Papa Neuguinea, Tahiti, Tonga oder Kiribati.
Der neuseeländische Verband sah sich also gezwungen, in den Frauenfussball zu investieren, um eine wettbewerbsfähige Équipe zu stellen. Immerhin hatte das Nationalteam zuvor in viereinhalb Jahren nur fünf Spiele bestritten. Zudem stand am Horizont die U17-WM 2008 – mit Neuseeland als Gastgeber.
Die Ferns sind Weltenbummler
Eine neue Ära hatte begonnen. Seither ist das Kalenderjahr mit mindestens zehn Länderspielen gefüllt und die Ferns spielen in jeder Nationalteampause eine Partie. Für die heutige Generation ist das keineswegs selbstverständlich, wie Kapitänin Ali Riley aus eigener Erfahrung weiss.
Die 36-Jährige lief erstmals mit dem Farn auf der Brust auf, als Neuseeland sein U20-Team für die WM 2006 und damit für seine Rückkehr auf die Weltbühne stärkte. Dieser Einstand glückte insofern, als dass die Ferns fortan an jeder folgenden WM und Olympiaden spielten.