Eine Woche in einer zwölf Quadratmeter grossen Holzzelle. Ganz alleine, ohne fliessendes Wasser, ohne elektronische Geräte, eingeschlossen. Was macht man da? «Atmen», ist die Antwort von Hansruedi Felix. Atmen? «Ja genau, einfach eine Woche da sein und atmen.»
Hansruedi Felix' Leben spielte sich über weite Strecken in grösseren Gemächern ab. Fast 20 Jahre lang war er Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche St.Laurenzen im Herzen der St.Galler Altstadt. Vor knapp zwei Jahren wurde er pensioniert.
Tiefer mit dem Atem verbunden sein
So bleibt dem 67-Jährigen nun Zeit für eigene Projekte. Das Wiborada-Projekt stand dabei nicht von Anfang an auf der To-do-Liste. «Als Pfarrer am Ort hatte ich mit dem Projekt natürlich selber zu tun. Ich fand es immer schon grossartig, konnte mir aber keinesfalls vorstellen da mitzumachen. Ohne mich, dachte ich.»
Jetzt habe er seine Meinung geändert. Behilflich war ihm das Atemtraining. «Ich glaube, in der Einsamkeit der Zelle kann ich noch tiefer mit meinem Atem und so auch mit mir selbst verbunden sein.» Das habe ihn schliesslich überzeugt, doch beim Wiborada-Projekt mitzumachen.