Angefangen hat alles in Schottland. Genauer gesagt auf den Hebriden, einer Inselgruppe im Westen von Schottland. Hier leben mehr Schafe als Menschen. Judith Bischof geniesst diese Einsamkeit: «Ich war sehr stark mit mir selbst verbunden und mir wurde richtiggehend bewusst, ich bin Teil dieses Universums.»
Beim Reisen «auf sich selbst zurückgeworfen werden»
Die St.Gallerin reist für ihr Leben gerne, auch alleine. Am liebsten verweilt sie im hohen Norden, sei es in Schottland, Norwegen oder Irland. Aber auch in der Sahara war sie schon. «Ich mag es, wenn ich so auf mich selbst zurückgeworfen werde, aber auch die Begegnungen mit den Menschen sind für mich sehr wertvoll. Und beim Wiborada-Projekt erlebe ich das im Kleinen.»
Vom Wiborada-Projekt hatte sie schon ganz zu Beginn gehört. Eine Kollegin von ihr war damals die seelsorgerische Begleiterin von Hildegard Aepli, Initiantin des Projekts und 2021 erste Inklusin in der Zelle. «Ich war mir lange nicht sicher, ob ich mir das zutraue. Aber ich bin dann tief in mich gegangen und da wurde mir klar: Doch, das ist etwas für mich.»