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Stadt St.Gallen
26.06.2025

Die Mitte unterstützt das Projekt Bogenstrasse

An Stelle des bestehenden Wohngebäudes soll ein Hochhaus entstehen.
An Stelle des bestehenden Wohngebäudes soll ein Hochhaus entstehen. Bild: Google Street View
Die Halter AG plant die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers im Plangebiet, das die Grundstücke der Bischoff Textil AG sowie der Brauerei Schützengarten AG umfasst. Die Mitte Stadt St.Gallen nimmt das Projekt positiv zur Kenntnis und unterstützt den bisherigen Planungsprozess.

Die Grundzüge des Vorhabens sowie die vorgesehenen Zonenplanänderungen und die Sondernutzungsplanung werden grundsätzlich befürwortet.

Einbindung und Verdichtung

Ein besonders sensibles Thema betreffe die Einbindung des neuen Hochhauses mit einer Höhe von über 70 Metern in das bestehende städtebauliche Umfeld, insbesondere im Hinblick auf die Denkmalpflege und den Schutz der historischen Bausubstanz. Dabei stehen insbesondere die Shedhallen und das Bürohochhaus der Bischoff Textil AG im Fokus, die als kantonal schützenswerte Objekte gelten. 

Der Sachverständigenrat hat die Integration des Hochhauses ausführlich diskutiert, wobei besonderes Augenmerk auf die Sichtbezüge zur St.Leonhard-Kirche – einem Teil des UNESCO-Welterbes – gelegt wurde. Die geplante Lösung wurde letztlich als vertretbar bewertet, wenngleich sie weiterhin ein sensibler Punkt für die öffentliche Wahrnehmung bleibe. 

Die Mitte Stadt St.Gallen bewertet die städtebauliche Einbindung des Hochhauses insgesamt als sehr wohltuend und gut gelungen. Im weiteren Planungsverlauf soll der Qualität dieser Einbindung ein hoher Stellenwert eingeräumt werden, um die erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen. 

Hohen Wohndichte im Areal

Das Projekt sieht eine hohe Ausnützungsziffer von 3.3 vor, was eine intensive Bebauung des Areals mit sich bringe. Die vorwiegende Anzahl an kleinen bis mittelgrossen Wohnungen führe zu einer hohen Wohndichte, die potenziell Belastungen für die technische, soziale und verkehrliche Infrastruktur mit sich bringen kann. 

Die Rücknahme des Attikageschosses im Bestandsbau «Castello» wird zwar als Verbesserung der Wohnqualität eingeschätzt, kann das insgesamt hohe Verdichtungspotenzial jedoch nicht vollständig kompensieren. Dennoch werde die geplante Dichte als umsetzbar erachtet und bietet die Möglichkeit, eine neue urbane Qualität für die Stadt St.Gallen zu schaffen. 

Freiraum, Velo und Kreuzbleiche

Ein weiterer Diskussionspunkt betrifft den Konflikt zwischen der Freiraumgestaltung und dem Bedarf an Veloparkplätzen. Das Projekt weise einen hohen Bedarf von mehr als 300 Fahrradstellplätzen aus, welche insbesondere im zentralen Bereich des Areals mit der gestalterischen Qualität des vorgesehenen Quartierplatzes konkurrieren.

Aus diesem Grund wurde in der bisherigen Planung eine etappierte Realisierung mit Monitoring vorgesehen, um den Anforderungen an Mobilität und Gestaltung gerecht zu werden. Trotzdem bestehe ein Restrisiko hinsichtlich Flächenkonkurrenz und Nutzungskonflikten.

Die Mitte empfiehlt, dass die Veloparkflächen für eine mögliche Vollauslastung bereits im weiteren Planungsprozess gesichert werden. Zudem sollte geprüft werden, ob unterirdische Stellflächen realisiert werden können, um die Freiraumqualität nicht zu beeinträchtigen. 

Schlüsselposition als Eingangstor

Das neue Quartier nehme zudem eine Schlüsselposition als Eingangstor vom Stadtzentrum zur Kreuzbleiche ein, dem zentralen Naherholungsgebiet von St.Gallen.

Daher sei im weiteren Planungsverlauf sicherzustellen, dass die Querung der Bogenstrasse für den Langsamverkehr attraktiv, sicher und gestalterisch hochwertig gestaltet wird. Diese Verbindung sei von zentraler Bedeutung für die Einbettung des neuen Areals in das städtische Gefüge und für die Aufenthaltsqualität im gesamten Kreuzbleiche-Umfeld.

pd/tan
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