Die Bekämpfung von sexuell übertragbaren Infektionen ist zweifellos wichtig, doch mit dem nationalen Präventionsprogramm NAPS sowie kantonalen Angeboten, wie der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen oder der Beratungsstelle «Maria Magdalena» bestehen bereits heute breit abgestützte, öffentlich finanzierte Möglichkeiten für Beratung und Tests, insbesondere für Risikogruppen.
Auch auf Ebene der Stadt gibt es heute schon Präventionsangebote. Die Stadt St.Gallen nimmt ihre Verantwortung laut den Jungfreisinnigen also bereits wahr und dies, ohne die bereits schon angespannte finanzielle Lage noch weiter auszureizen.
Hohe Kosten für Initiative
Die Initiative fordert eine vollständige Kostenübernahme durch die Allgemeinheit, mit jährlichen Ausgaben von geschätzten 370'000 Franken, bei einem derzeitigen Defizit von 25 Millionen Franken, sei dies kein kleiner Betrag, vor allem wenn man bedenkt, dass das Angebot bereits existiert.
Unklar bleibe auch, wie verhindert werden soll, dass Personen ohne Wohnsitz in der Stadt von diesem Angebot profitieren, gerade weil die Initiative Anonymität vorsieht.
Die Jungfreisinnigen stellen sich deswegen gegen die Initiative und nehmen mit Freude zur Kenntnis, dass sich auch das St.Galler Stadtparlament gegen diese ausgesprochen hat. Die vorhandenen kantonalen und nationalen Angebote «reichen aus». Eine städtische Zusatzfinanzierung sei unnötig und nicht gerechtfertigt.