Die CVP tritt am 29. November mit Trudy Cozzio im zweiten Wahlgang der Stadtratswahlen gegen den FDP-Kandidaten Mathias Gabathuler an. Michael Hüppi, Bruder des FCSG-Präsidenten Matthias Hüppi und Neffe von Ex-CVP-Bundesrat Kurt Furgler, hat dafür kein Verständnis: Das Risiko, dass die Bürgerlichen das Stadtpräsidium an die SP verlieren, steige mit der Kandidatur Cozzios massiv, schrieb der St.Galler Anwalt der Parteileitung, wie das «St.Galler Tagblatt berichtet».
Dass die CVP im zweiten Wahlgang noch einmal antrete, habe ihn ausserordentlich geärgert, so Hüppi, der 2011 für die CVP für den Nationalrat und den Ständerat kandidierte.
Er könne und wolle nicht mehr Mitglied einer Partei sein, die mit ihrem Verhalten und dem Bruch der bürgerlichen Allianz dazu beitrage, dass die Stadt St.Gallen zur absolut links-rot regierten Stadt abgleite, so der 64-jährige Rechtsanwalt, 35. Ehren-Födlebürger und ehemalige FCSG-Präsident gemäss Tagblatt.
Trudy Cozzio schätze er menschlich zwar sehr. Er könne aber nicht nachvollziehen, dass Einzel- und Parteiinteressen der Wahrung der bereits stark dezimierten bürgerlichen Interessen in der Exekutive vorgingen, teilte Hüppi der Parteispitze mit.
Vor dem ersten Wahlgang vom 27. September hatten FDP, CVP und SVP ein bürgerliches Bündnis beschlossen. Mathias Gabathuler (FDP), Trudy Cozzio (CVP) und Karin Winter-Dubs (SVP) machten gemeinsame Standaktionen und schalteten gemeinsame Inserate. Sie verpassten die Wahl im ersten Wahlgang; Gabathuler holte am meisten Stimmen der Nichtgewählten.
Winter-Dubs zog sich nach dem ersten Wahlgang zurück. Das war auch von der CVP und Cozzio erwartet – aber nicht eingehalten worden. Jetzt gefährdet die Witwe des 2017 verstorbenen CVP-Stadtrats Nino Cozzio die Wahl von Gabathuler massiv, weil sie auf Stimmen von Linksgrün hoffen darf.