Der nachfolgende Text stammt aus der Medienmitteilung der Jungfreisinnigen vom 7. Februar 2024.
«Sprengen wir die HSG und den wohlstandversifften Rosenberg gerade mit» – so die Juso Stadt SG in ihrer Videobotschaft vom 6. Februar 2024. Damit prangern sie den ihrer Meinung nach zu grossen wirtschaftlichen Fokus einer renommierten Wirtschaftsuniversität an und verkennen damit gleich in mehreren Aspekten den gesellschaftlichen Dienst der Hochschule zu Gunsten der Allgemeinheit.
Dass die Juso an der HSG keinen grossen Gefallen hat, ist notorisch. Bereits in ihrer Mitteilung vom 14. März 2021 titulierte sie die HSG als «peinlichste Universität der Welt», weil die Vereinsversammlung der Studentenschaft SHSG mehrheitlich der Namensänderung auf 'Studierendenschaft' ablehnte. Den demokratisch gefassten Entscheid lehnt die Juso ab.
Juso wirft HSG Kapitalismus vor
Seither geriet die Wirtschaftsuniversität vermehrt ins Visier der Juso – so wie auch in aktueller Sache. Was die Juso konkret als Manko empfindet, darauf geht sie nicht substanziell ein. Stattdessen werfen sie der HSG vor, sie stehe für den Kapitalismus wie keine andere Hochschule. Es gäbe sechs Studiengänge, die inhaltlich rein wirtschaftlich und kapitalistisch sind im Sinne des Neoliberalismus. Des Weiteren wünschen sie sich eine Hochschule mit breiteren Studienangeboten, die sich nicht der liberalen Dogmatik verschreibt.
Inwiefern die HSG kapitalistisch sei, weswegen der Inhalt ihrer Studiengänge rein wirtschaftlich und kapitalistisch sind und inwieweit sie sich dem Neoliberalismus verschreibt, dazu blieb die Juso jegliche Erklärungen schuldig. Konkrete Wünsche und Anregungen – z. B. welches Curriculum ihrer Ansicht nach fehle und was sich zu verändern hat – darauf geht die Juso ebenfalls nicht ein. Sodann hetzt die Juso – bestehend aus dem Team von Léonie Schubiger, Rahel Hermann und der Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi – aus reiner Polemik gegen die HSG und verkennt deren Beitrag zu Gunsten der Allgemeinheit.
Entgegen der Behauptung, die HSG wäre neoliberal, fördert sie in Tat und Wahrheit das kritische Denken der Studierenden. Programme wie «Managing Climate Solutions», «Ethik in den internationalen Beziehungen», «Geschichte der Klimaforschung», «Geschichte des Rassismus – Eine Einführung», «Von Diversität zu Inklusion – Herausforderungen einer vielfältigen Gesellschaft» entkräften die Anschuldigung einer alteingesessenen Universität.
Jungfreisinnige finden Hetzjagd enttäuschend
Die Juso beweist erneut ihre Geringschätzung am Beitrag der Hochschule an der breiten Öffentlichkeit. Die HSG produziert eine breite Palette an leitenden Verantwortungsträger in der Wirtschaft, Forschung oder Politik – dies sowohl im Inland wie auch international. Damit leistet sie einen nicht wegzudenkenden Beitrag an unserem wirtschaftlichen Fortkommen und damit auch dem sozialen Wohlstand durch.
Daraus resultiert sich auch einen Zinseszins-Effekt, zumal die Alumnis gewappnet mit dem nötigen Know-How ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Gesellschaft leisten. WTO-Funktionäre, der CEO der «Deutschen Bank» oder der «Raiffeisenbank» wie auch Daniel Jositsch (SP) und Jacqueline Badran (SP) dürfen sich HSG-Alumnis nennen.
Die Jungfreisinnigen St.Gallen-Gossau empfinden die plumpe Hetzjagd als zutiefst niveaulos, enttäuschend, aber nicht überraschend. Die ansonsten immer Toleranz predigende Juso spart ihre Solidarität selektiv denjenigen, die ihrem Weltbild opportun sind. Das ständige Propagieren des Sozialismus und ihrer (nur schon auf Social Media) öffentliche Nähe zu Karl Marx und die damit offensichtlich fehlenden Geschichtskenntnisse empfinden wir als polemisch, rein-ideologisch und gefährlich.
Appelation an Rizvi zur Amtsniederlage
Dies ist ein gezielter Affront insbesondere an Personen, die vor dem Kommunismus flüchten, um – in der von der Juso angeprangerten Gesellschaft – für sich und ihren Kindern ein besseres Leben erhoffen. Beispielsweise flüchteten die Eltern der beiden JFSG-Vorstandsmitglieder – Nguyen Hoang & Quoc-Vinh Truong – kurz um 1975 vor dem vietnamesischen marxistisch-kommunistischen Regime. Konstantin Hälg, ebenfalls Stadtparlamentarier und HSG-Absolvent empfindet die pauschale Abhandlung der Juso als zutiefst stossend.
Die Jungfreisinnigen St.Gallen-Gossau sind insbesondere von Miriam Rizvi, die als Parlamentarierin sich einer höheren Verantwortung bewusst sein soll, zutiefst enttäuscht. Daher appellieren wir Frau Rizvi erneut, ihr Amt niederzulegen. Trotz ihrer Rolle als Stadtparlamentarierin sieht sie von einer sachlichen Politik ab und verkennt offensichtliche Zusammenhänge um das Ökosystem der HSG, wie auch dasjenige der Stadt St.Gallen.
In der Annahme, dass Frau Rizvi dieser gutgemeinten Empfehlung nicht nachkommen wird, legen wir der Juso und vor allem Frau Rizvi nahe, sich in Zukunft einer parlamentarisch adäquaten Sachpolitik zu befleissigen und sich vor billige und plumpe Hetze zu enthalten.»