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Stadt St.Gallen
02.08.2023
02.08.2023 16:30 Uhr

Mammutprojekt UG25 verzögert sich

Das UG25 von aussen.
Das UG25 von aussen. Bild: Senn Ressources AG
Kein rares Bild in der Stadt: Am Unteren Graben wird gebaut. Schon 2022 hätte das Parkhaus UG25 eigentlich erneuert sein sollen, doch die Eröffnung verzögert sich weiter. stgallen24 zeigt, wie es heute um die versprochenen 741 Parkplätze steht – von denen nicht einmal die Hälfte öffentlich sein werden.

Der erste Gedanke entsprang vor 27 Jahren, der Bau ist bis heute unvollendet. Die Rede ist vom Projekt «UG25», dem Umbau des Parkhauses am Unteren Graben. Die prekäre Parkplatzsituation in der Gallusstadt wird seitens der Einwohnerschaft immer wieder bemängelt – jüngst sorgt eine potenzielle Erhöhung der Parkgebühr für Unzufriedenheit.

Noch teurere Parkplätze wären die Folge, mit seltenen Plätzen kämpfen die Automobilisten schon länger. Immer wieder hob die Stadt ohne Not oberirdische Parkplätze auf; die rechteckigen Felder wurden zur Mangelware. Einige der «verschwundenen» Parkplätze sollen durch das UG25 ersetzt werden. Die bestehenden 210 Parkplätze (damals hiess das Parking noch UG24) werden dank eines Umbaus um 531 erweitert.

Von den insgesamt 741 Parkplätzen werden allerdings nur 332 öffentlich bewirtschaftet; der Rest wird dauervermietet.

  • Am Eingang des Parkhauses. Bild: Senn Ressources AG
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  • Die Bauarbeiten im Inneren. Bild: Senn Ressources AG
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  • Die Bauarbeiten im Inneren. Bild: Senn Ressources AG
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Zum Parkhaus eine Brücke

Die Pensionskasse der Stadt St.Gallen investiert in die nötigen Baumassnahmen und prognostiziert 2019 folgenden Zeithorizont: In drei Jahren sollte das Projekt vollendet sein; Ende 2022 das neue Parkglück die St.Galler erfreuen.

Mittlerweile schauen wir im August 2023 auf den vorgesehenen Zeitplan, der sich mit jedem Tag ein wenig mehr Verspätung auflädt. 2020 setzt die Pensionskasse ein Häkchen und stellt als Betreiber des Parkhauses die französische Firma Indigo vor. Lange wurde auf die Cityparking St.Gallen AG, die damals vier Parkhäuser führt, als Bewirtschafterin spekuliert.

So soll der neue Fussgängersteg vom Mangenpark zum UG 25 aussehen. Bild: PD

2021 hört die Öffentlichkeit ein nächstes Mal von dem Riesenprojekt. Genauer gesagt von einem weiteren Riesenprojekt: Die Senn Ressources AG – ihres Zeichens Totalunternehmerin des UG25 – präsentiert die Visualisierung einer Fussgänger-Brücke. 127 Meter lang sollte der Fussgängersteg die Innenstadt mit dem unteren Rosenberg verbinden und so einen direkten Zugang zum umgebauten Parkhaus schaffen. Stufen- und ampellos sollte es für Passanten schnurstracks vom Marktplatz zur Kirche St.Mangen gehen.

Ein komplexes Mammutprojekt

Dabei wurde kommuniziert: Die Brücke soll wenn möglich 2024 fertiggestellt werden. Genau wie das UG 25. Den zeitlichen Aufschub erklärt die Senn Ressources AG gegenüber stgallen24: «Für ein so komplexes Vorhaben laufen viele Prozesse parallel. Die Detailplanung, Offerten und das Baubewilligungsverfahren wurden zeitgleich vorangetrieben.» Letztere bekam das Unternehmen nach ersten Ideenskizzen 1998 und konkreten Planungen 2012 im Jahr 2016 erteilt.

  • Das Parkhaus im Umbau. Bild: Senn Ressources AG
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  • Das Parkhaus im Umbau. Bild: Senn Ressources AG
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Ein Baustart war jedoch weiterhin nicht in Sicht. Senn Ressources ging nochmals über die Bücher, und im Frühjahr 2019 zeigten sich erste visuelle Spuren der versprochenen Parkplätze. Stand jetzt ist die Ausfahrt Ost, also die Pforte am Gebäude, im Bau; das Ganze soll Ende 2024 öffnen.

Die Struktur des Gebäudes reicht als Indikator, warum das UG25 zurecht als Mammutprojekt bezeichnet werden kann. Das Bauwerk ist ein Unikat ohne signifikante Vergleichswerte. «Umso vorsichtiger mussten wir uns an die Arbeit machen», unterstreicht Senn Ressources. Das UG25 besteht aus zwei Gebäuden verschiedener Generationen, sechs Stockwerken und ist in vollem Betrieb, während es untergraben wird.

Natürlich hat ein solch komplexes Unterfangen seinen Preis. Zu dessen Dimension macht der Totalunternehmer keine Angaben, stgallen24 geht von rund 60 Millionen Franken aus: «Wir sind im Budget», heisst es dazu nur. Ein Budget, das St.Gallen nicht nur 741 Parkplätze, sondern ebenso einen aufgewerteten Stadtraum bieten soll: «Die nördliche Altstadt wird mit der Eröffnung des UG25 eine neue Attraktivität erfahren.»

sir/stgallen24
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