Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Sport
04.07.2023
04.07.2023 16:55 Uhr

Riesen an WM: «Ein Traum geht in Erfüllung»

Nadine Riesen: Mit Stolz das Schweizerkreuz auf der Brust.
Nadine Riesen: Mit Stolz das Schweizerkreuz auf der Brust. Bild: Instagram
Das Schweizer Kader für die Weltmeisterschaft in Neuseeland steht: Eine der 23 nominierten Fussballerinnen ist Nadine Riesen aus Niederteufen. Im Gespräch mit stgallen24 verrät sie, was ihr das bedeutet.

Am Montagmorgen verkündete Nationaltrainerin Inka Grings die Neuigkeiten, von denen ihre Schützlinge bereits zuvor erfahren hatten: Sie präsentierte die 23 Spielerinnen, die für die Schweiz an die WM nach Neuseeland reisen werden.

Ein kurzes Video verkündete den Kader der Öffentlichkeit, wobei darin auch der Name «Nadine Riesen» fiel. Die Aussenverteidigerin aus Niederteufen wurde für ihre erste Weltmeisterschaft nominiert. «Das ist sehr surreal, aber ich freue mich extrem», schwärmt die 23-Jährige gegenüber stgallen24. «Es ist eine WM. Mir geht es immer noch nicht in den Kopf.»

Konstante Leistungen

Riesen überzeugte nicht nur im Kreise des Nationalteams während drei intensiven Vorbereitungswochen und einem Testspiel im Juni, sondern über die gesamte letzte Saison. Konstante Leistung, viel Spielzeit und der Schweizer Meistertitel – ihre Bilanz spricht für sich.

Dennoch: Einen Platz auf der definitiven Liste hatte Riesen nicht auf sicher. «Hundertprozentig klar war es nie. Ich fand es relativ schwer, mich einzuschätzen», sagt sie. Trainerin Grings betonte oft, dass sie bewusst Raum für Spekulationen lasse, um die Motivation aller Spielerinnen aufrechtzuerhalten. Deutlich wurde dieser starke Konkurrenzkampf auch am etwas überraschenden Fehlen von der jungen, aber bewährten Riola Xhemaili auf der Kaderliste.

Die 20-jährige Xhemaili traf ein Szenario, dass Nadine Riesen nur zu gut kennt. Vor einem Jahr bekam sie erst eine Absage für die Europameisterschaft, bevor sie nachnominiert wurde und schliesslich zu einem Teileinsatz kam. «Diese Situation ist nicht schön», blickt Riesen zurück.

Umso mehr sei ihr «ein Stein vom Herzen gefallen», als sie für die erst zweite WM-Teilnahme der Schweiz auserkoren wurde. Die harte Arbeit bewährte sich. Auch, weil Riesen insbesondere mit Ausdauer und Schnelligkeit punktet. Es sind zwei Fähigkeiten, die auf dem Feld gut eingesetzt werden können: «Wir wollen am Turnier Speed in unser Spiel bringen», unterstrich Grings. Nadine Riesen sei eine von drei Akteurinnen im Team, die diesen entscheidenden Anspruch besonders umsetzen können.

Bei den Vorbereitungen wurde unter anderem an der Physis gearbeitet. Bild: Instagram

«Immer gut für Überraschungen»

Umgeben von Favorit Norwegen trifft die Schweiz in der Gruppenphase auf Co-Gastgeber Neuseeland und den WM-Neuling Philippinen. Nach den ersten drei Spielen soll die Nati bestenfalls auf weitere Gegner treffen, denn Riesen sieht keine Grenzen für ihr Team: «Wir wollen so weit wie möglich kommen», meint sie. Und fügt an: «Wir sind immer gut für Überraschungen.»

Den Viertelfinal sieht die FCZ-Spielerin als realistisches Ziel an. Sie zieht den Vergleich zum Underdog Marokko, das sich an der Männer-WM bis ins Halbfinale spielte und die ganze Welt überraschte. Es werde ein schwerer und harter Weg sein, aber durch das gemeinsame Kämpfen und Harmonie im Team könne die Schweiz reüssieren.

«Ich will mich – wie jede Einzelne – von der besten Seite zeigen», nimmt sich Riesen vor. «Es gilt, das Beste für das Team zu geben und die von der Trainerin zugewiesene Rolle in diesem Sinne umzusetzen.» Auf welche Kräfte Inka Grings am 21. Juni in der ersten Gruppenpartie setzt, wird sich zeigen. Eine nächste Empfehlung von sich können die Fussballerinnen morgen Mittwoch im letzten Test gegen Marokko (19 Uhr, Schützenwiese Winterthur) abgeben – am Sonntag fliegt die Equipe bereits nach «down under».

Der vollständige Kader für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August):

Seraina Friedli, Livia Peng, Gaëlle Thalmann, Eseosa Aigbogun, Luana Bühler, Viola Calligaris, Laura Felber, Noelle Maritz, Lara Marti, Julia Stierli, Ramona Bachmann, Iman Beney, Ana-Maria Crnogorcevic, Fabienne Humm, Alisha Lehmann, Sandrine Mauron, Seraina Piubel, Géraldine Reuteler, Marion Rey, Nadine Riesen, Coumba Sow, Meriam Terchoun, Lia Wälti.

Simea Rüegg/stgallen24
Demnächst