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Stadt St.Gallen
25.12.2022
24.12.2022 14:46 Uhr

St.Gallens Quartiere in Bildern – Teil 3: St.Fiden

Die Luftaufnahme von 1937 zeigt prominent im unteren Teil die katholische Kirche St. Fiden an der Greithstrasse 5 (gebaut 1776–78). Weitere markante Gebäude sind gleich anschliessend das Restaurant Hirschen an der Rorschacherstrasse 109 aus dem 18. Jahrhundert und die ehemalige Brauerei Hirschen gleich nebenan. Im rechten oberen Bildteil sind die zahlreichen Schrebergärten auf dem Grossacker zu sehen.
Die Luftaufnahme von 1937 zeigt prominent im unteren Teil die katholische Kirche St. Fiden an der Greithstrasse 5 (gebaut 1776–78). Weitere markante Gebäude sind gleich anschliessend das Restaurant Hirschen an der Rorschacherstrasse 109 aus dem 18. Jahrhundert und die ehemalige Brauerei Hirschen gleich nebenan. Im rechten oberen Bildteil sind die zahlreichen Schrebergärten auf dem Grossacker zu sehen. Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
In der Serie «St.Gallens Quartiere in Bildern» gibt das Stadtarchiv einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit von Stadtsanktgaller Quartieren. Die dreiteilige Serie widmet sich dem Osten der Stadt.

Im ersten Teil der Serie wurden die historischen Grundlagen zum östlichen Stadtgebiet erläutert und das Quartier Neudorf in den 1930er-Jahren betrachtet. Im zweiten Teil standen die Quartiere Krontal und Heiligkreuz im Zentrum. Der dritte und letzte Teil der Serie handelt vom Quartier St.Fiden. Wir blicken aus der Luft auf das Dorf, schauen den Quartierstrassen entlang und betrachten darüber hinaus einige prägnante Gebäude.

St.Fiden

Die erste urkundliche Erwähnung von St.Fiden findet sichim Jahr 1225. Das Dorf befand sich damals auf äbtischem Boden, und am Pfarrhaus war noch im Jahr 1743 ein Kreuz angebracht, das die Grenze zwischen Stadt und äbtischem Territorium eindeutig markierte. Besonders prominent war die katholische Kirche im Dorf. Die jetzige wurde allerdings erst zwischen 1777 und 1778 im Auftrag des Fürstabtes Beda Angehrn in Auftrag gegeben und 1954 renoviert. Der Friedhof wurde 1909 aufgehoben und nach dem Ostfriedhof verlagert.

Eine bedeutende Zäsur für die Entwicklung des Dorfes ereignete sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine neu erstellte Eisenbahnlinie führte vom Bahnhof St.Fiden über eine Steinbrücke bis in die Stadt. Die Verkehrsverbindung brachte Leben in das Dorf. In der Folge entwickelte es sich stetig weiter, und mit der Eingemeindung von 1918 in Gross-St.Gallen rückte es näher an die Stadt. Die rege Bautätigkeit an der Rorschacherstrasse, unter anderem Kantons- und Bürgerspital, machten St.Fiden bald zu einem prominenten Stadtquartier St.Gallens.

Die Aufnahme aus dem Winter 1921 zeigt das Dorfzentrum St. Fidens. Rechts im Bild der Dörflibrunnen, den die Gemeinde nach der Landesausstellung 1914 in Bern gekauft hatte. Nach der Strassenkorrektur für den Autobahnzubringer verschob man den Brunnen auf den Platz vor dem Restaurant Hirschen, wo er noch heute steht. Im Hintergrund rechts ist die Spitze der katholischen Kirche zu sehen, in der hinteren Bildmitte das Restaurant Hirschen und das Kreisgebäude (gebaut 1766). Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Wir befinden uns im Jahr 1921 und schauen entlang der Greithstrasse. Auf der linken Seite das Restaurant Rössli und verschiedene Wohn- und Geschäftshäuser, rechts die katholische Kirche (gebaut 1776-1778). In der Bildmitte sind ein Auto sowie diverse Fussgänger auszumachen. Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Wir stehen auf dem Gelände des heutigen Grossackerzentrums. Die Aufnahme von 1925 zeigt, dass bereits vor dem Bau des Silberturms herrschaftliche Häuser die Helvetia- und Rorschacherstrasse säumten, hier ein Wohn- und Geschäftshaus aus der Jahrhundertwende. Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
St.Fiden entwickelt sich: Im Jahr 1925 säumen bereits stattliche Wohn- und Geschäftshäuser die Falkensteinstrasse (alle gebaut zwischen 1908 und 1921). Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Der freistehende Bahnhof St. Fiden im Jahr 1932. Das 1891 errichtete Gebäude führte zu einem Aufschwung des Dorfes und zu regem Personenverkehr zwischen St.Gallen und St. Fiden. Die Industrialisierungswelle am Beginn des 20. Jahrhunderts führte zu einer grossen Zuwanderung nach St. Fiden und es bildeten sich im Umland des Bahnhofs erste Arbeiterquartiere (damals von der Bevölkerung abschätzig Klein-Venedig aufgrund der vielen italienischen Arbeitskräfte genannt). Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Zentral in der Bildmitte ragt das Wohn- und Geschäftshaus 'zum Phönix' an der Rorschacherstrasse 110 (gebaut 1908- 10) im Jahr 1940 auf. Ebenfalls zu sehen sind das Restaurant St. Fiden an der Rorschacherstrasse 112 (abgebrochen zwischen 1965 und 1975) und ein Wohn- und Geschäftshaus an der Rorschacherstrasse 114 (abgebrochen zwischen 1965 und 1975). Mittlerweile herrschte reger Betrieb auf den Strassen St.Fidens, wir sehen ein Auto, ein Velo, einen Hand- und einen Kinderwagen sowie mehrere Passanten. Bild: Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Oliver Ittensohn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Stadtarchiv und Vadianische Sammlung der Ortsbürgergemeinde St.Gallen
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