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07.12.2021

Elisabeth Vetsch ist zurück - mit altem Kampfgeist

Bild: Ulrike Huber
Nachdem die Massnahmen-Skeptikerin aus Au Ende November an Corona erkrankte und in Spitalpflege verbracht werden musste, ist die 75-Jährige nun wieder zuhause – und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Medien.

Vom ersten Tag der Pandemie an kämpfte Elisabeth Vetsch gegen die vom Staat erlassenen Corona-Massnahmen, wie etwa die Maskenpflicht. Geradezu berühmt wurde sie als Leserbriefschreiberin. In einem Interview mit dem stgallen24-Partnerportal «rheintal24» konnte Vetsch dann ihre Standpunkte zu Corona und zu den Massnahmen vertreten.

Happige Vorwürfen und eine Gegendarstellung

Ende November erkrankte sie selbst an Corona und musste zusammen mit ihrem Mann ins Spital. Dieser Umstand wurde rheintal24 von Vetschs Tochter mitgeteilt; B. G. fühlte sich verpflichtet, dies «Ihnen und Ihren Lesern mitzuteilen». rheintal24 kam dieser Aufforderung nach.

Nun hat sich Elisabeth Vetsch bei der Redaktion mit happigen Vorwürfen und einer Gegendarstellung (siehe Box unten) gemeldet.

Vetsch wirft rheintal24 vor:

«Sie waren der Erste, der auf diesen Zug aufgesprungen ist und mir, genau zu einem Zeitpunkt, als ich mich nicht wehren konnte, in den Rücken gefallen ist. Sind Sie nun zufrieden? Die Schlagzeilen haben sich überschlagen! Corona-Skeptikerin in Spitalpflege, Corona-Skeptikerin schwer krank, Corona-Skeptikerin kämpft mit ernsthaften gesundheitlichen Schwierigkeiten! So und noch reisserischer wurden Schlagzeilen produziert. Und ganz zuvorderst, rheintal24.

Was wollten Sie damit bezwecken? Dass man eine 'Schwurblerin' der ersten Stunde endlich am Wickel hatte? Dass diese Massnahmen-Gegnerin endlich in die Schranken verwiesen werden kann? Dass auch diese Verschwörungstheoretikerin endlich merken soll, wie «gefährlich» Corona ist? Sie haben sich alle Mühe gegeben, mich zu diffamieren, an den Pranger zu stellen, zu demütigen! Das haben Sie toll hingekriegt.

Wenn Sie nun noch ein ganz kleines bisschen journalistischen Anstand haben, drucken Sie meine Gegendarstellung genau so, wie Sie in den ersten 5 Minuten, in denen ich vermutlich im Spital lag, die Ausführungen meiner Tochter veröffentlicht haben. Ohne Recherche, ohne irgendetwas zu hinterfragen.»

Die Gegendarstellung von Elisabeth Vetsch findet man unten, den Vorwurf von Diffarmierung und Demütigung weist rheintal24 zurück; mit der Publikation des Vetsch-Interviews vom 13. September können wir belegen, dass wir weder gegen die Person noch gegen die Motivation von Elisabeth Vetsch etwas haben; au contraire, wir haben ihr eine Plattform gegeben, sich und ihre Positionen unzensiert vorzustellen.

Weiter schreibt Vetsch:

«Dass genau Sie mich einer derartigen Hexenjagd ausgesetzt haben, enttäuscht mich. Ich hätte von Ihnen etwas mehr erwartet, als einfach nur eine Schlagzeile zu generieren. Eine Schlagzeile, von der Sie hätten wissen müssen, dass sie riesige Kreise zieht. Das, was in den letzten Tagen in den Massenmedien verbreitet wurde, ist Rufmord. Rufmord der übelsten Sorte. Das ist kein Journalismus mehr, das ist eine regelrechte Hexenjagd. Und die daran Beteiligten werden auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt.

Wir werden es nicht vergessen, denn irgendwann wird jeder für seine Taten gerade stehen müssen. Dann gibt es kein 'wir haben es nicht gewusst' mehr. Ich werde mich beim Presserat beschweren und sehen, ob wenigstens dieser noch auf einer einigermassen fairen Linie ist.»

rheintal24 bedauert, dass bei Elisabeth Vetsch der Eindruck entstanden ist, man hätte eine «Hexenjagd» gegen sie eröffnet

Das Gegenteil ist der Fall: rheintal24 und stgallen24 bemühen sich immer, ausgewogen zu berichten. Dazu gehört auch, unbequemen Stimmen eine Plattform zu geben. Das haben wir mit der Publikation von Vetschs Interview unter Beweis gestellt.

Durch ihr publikumswirksames Engagement gegen die Corona-Massnahmen hat sich Elisabeth Vetsch selbst zur Person von öffentlichem Interesse gemacht. Dass dabei auch über allfällige negative Begleiterscheinungen berichtet wird, ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch journalistische Pflicht. Denn alles andere wäre Hof- oder Selektivberichterstattung.

Wäre Elisabeth Vetsch wegen irgend einer anderen Erkrankung ins Spital eingeliefert worden, wäre das kein Thema für unser Portal gewesen. Da aber ihre Erkrankung direkt ihr öffentliches Engagement betraf, fühlten wir uns verpflichtet, unsere Leserschaft dahingehend zu informieren.

Was halten Sie davon? Schreiben Sie uns an redaktion@stgallen24.ch

An alle Journalisten und Schreiberlinge der Massenmedien

Ja, das Virus hat mich und meinen Mann erwischt und ja, wir waren in Spitalpflege. Meine Gründe für meine Einstellung dieser «Pandemie» gegenüber werde ich hier nicht mehr kommunizieren. Die haben Sie in den letzten Tagen Ihren Lesern auf- und abwärts vorgebetet. Ich habe meine Meinung und die vertrete ich, ob es Ihnen nun passt oder nicht.

Was mich umtreibt ist folgendes:

Was ist journalistische Sorgfalt?
Recherche ist die Voraussetzung für journalistische Sorgfalt. Insofern müssen Informationen und Nachrichten vor ihrer Veröffentlichung auf den Wahrheitsgehalt überprüft werden. Texte, Bilder und Grafiken dürfen nicht so bearbeitet oder beschriftet werden, dass ihr Sinn dadurch verändert oder verfälscht wird.

Was sind die wichtigsten Inhalte des Pressekodex?
Die wichtigsten Inhalte des Pressekodex lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Presse muss das Privatleben, die Intimsphäre sowie die informationelle Selbstbestimmung eines Menschen achten. Hierzu gehört, dass die Ehre eines Menschen nicht verletzt wird und niemand aufgrund seines Geschlechts, einer Behinderung,...

Haben Sie diesen Pressekodex beherzigt? Haben Sie nicht, sonst könnten Sie nicht eine Schlagzeile wie folgende veröffentlichen:

Corona-Skeptikerin mit Covid-19 im Spital – auf Intensivpflege verzichtet sie
Die Massnahmen-Kritikerin Elisabeth Vetsch ist in der Skeptiker-Szene sehr bekannt. Nun hat sie sich aus- gerechnet auf einer Corona-Demo mit Covid-19 angesteckt. Sie liegt schwer krank im Spital. (20 min. vom 5. Dezember 2021)

Meine lieben Journalisten oder wie Ihr Euch immer schimpfen mögt: Ich liege weder schwer krank im Spital noch habe ich mich auf einer Corona-Demo mit Covid-19 angesteckt. So leid es mir tut, ich bin zu Hause, es geht mir gut und wo immer ich mich angesteckt habe, kann nicht mehr verifiziert werden. Sie finden es nicht einmal nötig, bei den Betroffenen nachzufragen. Wir befinden uns schwer krank im Spital, Punkt, Schluss. Dass kein Wort davon wahr ist, scheint irrelevant zu sein. Wir sind Massnahmen- Kritiker und damit ist anscheinend alles gesagt.

Ausserdem behaupten Sie einfach so, ich hätte meinen Mann tagelang mit homöopathischen Mitteln behandelt. Können Sie das mit gutem Gewissen behaupten? Es würde mich z.B. interessieren, mit was für homöopathischen Mitteln ich meinen Mann «behandelt» haben soll. Können Sie diese benennen? Oder plappern Sie hier auch nur etwas nach, was als Behauptung in die Welt gesetzt wurde? Sie suggerieren damit Ihren Lesern, dass ich wissentlich und willentlich das Leben meines Mannes aufs Spiel gesetzt habe. Haben Sie Beweise dafür? Was zum Teufel denken Sie sich dabei? Das ist Rufmord übelster Sorte, den Sie da verbreiten. Ja, das grenzt an eine Hexenjagd. Ich werde an den Pranger gestellt, weil ich mich erdreiste, meine Meinung zu vertreten, und zwar ohne Wenn und Aber. Soviel ich weiss, dürfte in der Schweiz doch noch Meinungsfreiheit herrschen. Nur wird die Meinung, die nicht regierungskonform ist, einfach in Grund und Boden gestampft. Und das mit Mitteln, die jenseits von Gut und Böse sind.

Sie zitieren Familienmitglieder: «Wie meine Mutter nun am eigenen Leib erfahren muss, ist dem nicht so. Sie musste einsehen, dass Corona real ist und sie mit einer Impfung unter Umständen besser geschützt gewesen wäre.» Ich habe das Virus nie geleugnet, sondern mich gegen die Massnahmen gewehrt. Ausserdem, meine Meinung habe ich nicht geändert, und auch meine Tochter wird sich damit abfinden müssen, dass ich mich ganz bestimmt nicht impfen lassen werde.

Ich will hier keine schmutzige Wäsche waschen, sonst begebe ich mich auf Ihr Niveau. Und das, meine Damen und Herren Journalisten, ist nicht mein Stil! Als junge, freie Journalisten mussten wir damals noch richtig recherchieren, ohne Internet! Wo ist Ihr Berufsstolz? Wo sind Ihre Recherchen?

Sie sollten in nächster Zeit einmal über die Bücher gehen und sich vielleicht damit befassen, was Wahrheit und was Lüge ist. Diese Hexenjagd, die Sie hier veranstalten, ist unterstes Niveau und eines Pressevertreters nicht würdig! Das hat mit seriösem Journalismus überhaupt nichts mehr zu tun!

Mit freundlichen Grüssen
Elisabeth Vetsch

rheintal24/stgallen24/nas
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