Vom ersten Tag der Pandemie an kämpfte Elisabeth Vetsch gegen die vom Staat erlassenen Corona-Massnahmen, wie etwa die Maskenpflicht. Geradezu berühmt wurde sie als Leserbriefschreiberin. In einem Interview mit dem stgallen24-Partnerportal «rheintal24» konnte Vetsch dann ihre Standpunkte zu Corona und zu den Massnahmen vertreten.
Happige Vorwürfen und eine Gegendarstellung
Ende November erkrankte sie selbst an Corona und musste zusammen mit ihrem Mann ins Spital. Dieser Umstand wurde rheintal24 von Vetschs Tochter mitgeteilt; B. G. fühlte sich verpflichtet, dies «Ihnen und Ihren Lesern mitzuteilen». rheintal24 kam dieser Aufforderung nach.
Nun hat sich Elisabeth Vetsch bei der Redaktion mit happigen Vorwürfen und einer Gegendarstellung (siehe Box unten) gemeldet.
Vetsch wirft rheintal24 vor:
«Sie waren der Erste, der auf diesen Zug aufgesprungen ist und mir, genau zu einem Zeitpunkt, als ich mich nicht wehren konnte, in den Rücken gefallen ist. Sind Sie nun zufrieden? Die Schlagzeilen haben sich überschlagen! Corona-Skeptikerin in Spitalpflege, Corona-Skeptikerin schwer krank, Corona-Skeptikerin kämpft mit ernsthaften gesundheitlichen Schwierigkeiten! So und noch reisserischer wurden Schlagzeilen produziert. Und ganz zuvorderst, rheintal24.
Was wollten Sie damit bezwecken? Dass man eine 'Schwurblerin' der ersten Stunde endlich am Wickel hatte? Dass diese Massnahmen-Gegnerin endlich in die Schranken verwiesen werden kann? Dass auch diese Verschwörungstheoretikerin endlich merken soll, wie «gefährlich» Corona ist? Sie haben sich alle Mühe gegeben, mich zu diffamieren, an den Pranger zu stellen, zu demütigen! Das haben Sie toll hingekriegt.
Wenn Sie nun noch ein ganz kleines bisschen journalistischen Anstand haben, drucken Sie meine Gegendarstellung genau so, wie Sie in den ersten 5 Minuten, in denen ich vermutlich im Spital lag, die Ausführungen meiner Tochter veröffentlicht haben. Ohne Recherche, ohne irgendetwas zu hinterfragen.»
Die Gegendarstellung von Elisabeth Vetsch findet man unten, den Vorwurf von Diffarmierung und Demütigung weist rheintal24 zurück; mit der Publikation des Vetsch-Interviews vom 13. September können wir belegen, dass wir weder gegen die Person noch gegen die Motivation von Elisabeth Vetsch etwas haben; au contraire, wir haben ihr eine Plattform gegeben, sich und ihre Positionen unzensiert vorzustellen.
Weiter schreibt Vetsch:
«Dass genau Sie mich einer derartigen Hexenjagd ausgesetzt haben, enttäuscht mich. Ich hätte von Ihnen etwas mehr erwartet, als einfach nur eine Schlagzeile zu generieren. Eine Schlagzeile, von der Sie hätten wissen müssen, dass sie riesige Kreise zieht. Das, was in den letzten Tagen in den Massenmedien verbreitet wurde, ist Rufmord. Rufmord der übelsten Sorte. Das ist kein Journalismus mehr, das ist eine regelrechte Hexenjagd. Und die daran Beteiligten werden auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt.
Wir werden es nicht vergessen, denn irgendwann wird jeder für seine Taten gerade stehen müssen. Dann gibt es kein 'wir haben es nicht gewusst' mehr. Ich werde mich beim Presserat beschweren und sehen, ob wenigstens dieser noch auf einer einigermassen fairen Linie ist.»
rheintal24 bedauert, dass bei Elisabeth Vetsch der Eindruck entstanden ist, man hätte eine «Hexenjagd» gegen sie eröffnet
Das Gegenteil ist der Fall: rheintal24 und stgallen24 bemühen sich immer, ausgewogen zu berichten. Dazu gehört auch, unbequemen Stimmen eine Plattform zu geben. Das haben wir mit der Publikation von Vetschs Interview unter Beweis gestellt.
Durch ihr publikumswirksames Engagement gegen die Corona-Massnahmen hat sich Elisabeth Vetsch selbst zur Person von öffentlichem Interesse gemacht. Dass dabei auch über allfällige negative Begleiterscheinungen berichtet wird, ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch journalistische Pflicht. Denn alles andere wäre Hof- oder Selektivberichterstattung.
Wäre Elisabeth Vetsch wegen irgend einer anderen Erkrankung ins Spital eingeliefert worden, wäre das kein Thema für unser Portal gewesen. Da aber ihre Erkrankung direkt ihr öffentliches Engagement betraf, fühlten wir uns verpflichtet, unsere Leserschaft dahingehend zu informieren.
Was halten Sie davon? Schreiben Sie uns an redaktion@stgallen24.ch