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Stadt St.Gallen
29.09.2021
29.09.2021 17:24 Uhr

Mehr Gewalt in SG? Demo für Verstorbenen geplant

R.B. erlag seinen schweren Verletzungen.
R.B. erlag seinen schweren Verletzungen. Bild: mik/pez
In letzter Zeit häufen sich Meldungen von brutalen Fällen in der Stadt St.Gallen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der 20-jährige R.B. nach einer Gewalttat an der Bahnhofstrasse verstarb. Nun planen die Angehörigen eine Kundgebung.

Die Meldung erschütterte die Stadt St.Gallen: Am Sonntag, 19. September, circa 2.45 Uhr, hat sich an der Bahnhofstrasse eine Auseinandersetzung mit mehreren Personen ereignet. Dabei wurde unter anderem ein 20-jähriger Schweizer schwer verletzt. Mittlerweile ist R.B.* an seinen schweren Verletzungen verstorben, teilt die Kantonspolizei am Mittwoch mit. 

Obwohl die Ermittlungen seit zehn Tagen auf Hochtouren laufen, konnte bis jetzt keine Täterschaft ermittelt werden. Auch der genaue Tathergang ist Gegenstand der umfangreichen Ermittlungen. Diese werden durch die Staatsanwaltschaft St.Gallen, unter Einbezug verschiedenster Fachdienste der Kantonspolizei St.Gallen, geleitet.

Mehrere brutale Fälle

Ein zweiter Zeugenaufruf der Kantonspolizei St.Gallen blieb erfolglos und so wurden keine Video- oder Fotoaufnahmen, die Aufschlüsse geben könnten, eingereicht. Währenddessen sucht der Stiefvater des Verstorbenen selbst nach Antworten und sammelt Hinweise in einer Chatgruppe auf WhatsApp, wie er gegenüber «20 Minuten» sagt.

Er möchte nun einen Gedenkmarsch für den 20-Jährigen, der im zweiten Lehrjahr war, organisieren, um auf die Gewalt in der Stadt St.Gallen aufmerksam zu machen. Man plant einen Fussmarsch von der Bahnhofstrasse zum Brunnen beim Spisermarkt, wo anfangs September ein 38-Jähriger ebenfalls nach einer Auseinandersetzung verstorben ist.

Mehrere Täter?

Auch am vergangenen Wochenende wurde ein 36-Jähriger in einem Mehrfamilienhaus an der Rorschacher Strasse niedergestochen. Die Stadtpolizei nahm im Verlauf der Nacht zwei mutmassliche Täter fest. Nimmt die Gewaltbereitschaft in der Stadt St.Gallen zu? «Ja», sagt Kapo-Sprecher Florian Schneider auf Anfrage von «20 Minuten». Einen Zusammenhang mit den Öffnungsschritten sei nicht abwegig, da mehr Menschen vermehrt in Ausgang gehen und Alkohol konsumieren.

Gemäss stgallen24-Recherchen haben sich sowohl das Opfer, als auch andere Beteiligte der Auseinandersetzung kurz davor im IVY Club aufgehalten. R.B. soll vor der Täterschaft geflüchtet sein, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog. Eine Tatwaffe sei nicht im Spiel gewesen. Auf Anfrage wollte die Kantonspolizei keine Angaben zum Tathergang machen.  

*Name der Redaktion bekannt

Miryam Koc/stgallen24
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