In Ihrem Laden findet man keine grossen Modelabels und fertige Anzüge verkaufen Sie ebenfalls nicht. Wieso?
Ich kaufe nicht nach Trends ein, sondern stelle mein Sortiment durchdacht und so zusammen, wie ich den Ostschweizer Mann wahrnehme. Einen Armani-Anzug kleidet zwar jeden, aber passt er wirklich zum Mann, der da gerade vor mir steht? Eine Marke macht noch keinen Mann. Was einen Mann beim Tragen von Kleidern auszeichnet, ist, wie raffiniert er die Teile auswählt und kombiniert. Und genau das ist der Hauptbestandteil der Beratung bei N&P: Am besten verfügen die Männer über eine Garderobe, die sich vielfältig kombinieren lässt.
Ich möchte auch, kleineren und regionalen Marken eine Bühne geben. Die Fast-Fashion-Industrie und die grossen Labels kommen immer mehr unter Druck, sich ökologisch anzupassen. Deshalb ist es mir wichtig, kleineren und regionalen Marken, die sich ich der Zukunft in einem fürsorglichen Tenor verschrieben haben, eine Bühne zu bieten.
Also halten Sie nicht viel von Online-Shopping?
Ich will nicht sagen, dass Online-Shopping per se schlecht ist, aber das Shopping-Erlebnis ist nicht vergleichbar. Oftmals wird damit argumentiert, dass lokal einzukaufen teurer ist als Online, aber wenn man sich die Ökobilanz anschaut, dann bezahlt mal schlussendlich doch mehr. Und: Wer seine Region liebt, der kauft regional und nicht bei grossen Modeplattformen ein.