Erst kürzlich teilten die Appenzeller Bahnen mit, dass nur eine doppelspurige Streckenführung in Teufen die verlangten IC-Anschlüsse in beiden Reiserichtungen halbstündlich sicherzustellen vermag, stgallen24 berichtete.
Streit geht in die nächste Runde
Das sieht die IG Tüüfner Engpass anders: «Der Gemeinderat Teufen wird hiermit ersucht, über einen Objektkredit von geschätzten 35 Millionen Franken für den Bau eines Bahntunnels zwischen Bahnhof und Stofel abstimmen zu lassen» – mit diesem Initiativtext sammelt die IG Tüüfner Engpass erneut Unterschriften. Erklärtes Ziel ist es, den Stimmberechtigten der Gemeinde doch noch zu ermöglichen, ihre Meinung über eine Tunnellösung kund zu tun.
Die IG Tüüfner Engpass geht dabei explizit von einem einspurigen Tunnel zwischen Bahnhof Teufen und Stofel aus, der für die Gemeinde finanziell gut verkraftbar wäre, heisst in einer Medienmitteilung.
Mittel zur Zeitverzögerung?
«Ein doppelspuriger Tunnel würde zu ungleich höheren Belastungen der Gemeinderechnung führen, da der Bund über den Bahninfrastrukturfonds die günstigste Lösung finanziert, die Mehrkosten aber von der Gemeinde getragen werden müssen», heisst es weiter. Die IG beurteilt deshalb die von den Appenzeller Bahnen angekündigte Studie für einen Doppelspurtunnel als Augenwischerei und Mittel zur Zeitverzögerung.
Korridorstudie ausweiten
Das Bundesamt für Verkehr hat bekräftigt, in einer Korridorstudie die bestmögliche Variante zu evaluieren, die möglichst vielen Anforderungen aller Beteiligten genügt und eine gewisse Opfersymmetrie vorsieht. Die IG Tüüfner Engpass begrüsst dies eUntersuchung, regt aber an, den Fokus nicht nur eng auf die Gemeinde Teufen zulegen.
Vielmehr sei das ganze Bahnsystem zwischen Appenzell (AI) und Trogen über Gais/Rotbachtal, dem Umsteigepunkt Lustmühle sowie in der Funktion als Tram in der Stadt St. Gallen zu betrachten. Auch der Korridor Appenzell–Gossau müsse einbezogen werden. Dabei dürfen nicht nur die Anschlüsse an den Fernverkehr in St. Gallen und eben auch in Gossau untersucht werden, sondern auch alle weiteren Verbindungen zu Bus und Bahn.
Wenn gemäss Kantonalem Richtplan AR ab 2030 auf der Achse Trogen–St. Gallen–Teufen ein durchgehender Viertelstundentakt eingeführt wird, der zu Hauptverkehrszeiten auch zwischen Teufen und Gais gilt, spielt die Frage Ortsdurchfahrt oder Tunnelin Teufen nur noch eine untergeordnete Rolle, so die Initianten.
Die IG Tüüfner Engpass ist deshalb überzeugt, dass sich alle Ansprüche der verschiedenen Stakeholder auch mit einem Einspurtunnel in Teufen mit der besten «Nutzensymmetrie» abdecken lassen.
Idealerweise wird die Abstimmung über eine einspurige Tunnelvariante terminlich so gelegt, dass die Erkenntnisse aus einer erweiterten Korridorstudie mit in die Diskussion einfliessen können.