Zwar anerkennt die Mitte die Bedeutung von Prävention und Früherkennung, verweist jedoch darauf, dass bereits heute mehrere kantonale Angebote bestehen – von Informationsvermittlung bis zu Beratungen. Für Personen unter 25 Jahren aus Risikogruppen übernimmt der Kanton zudem die Testkosten.
Gesundheitskampagnen seien Aufgabe von Kanton und Bund, nicht der Stadt, betont die Mitte. Es sei ineffizient, wenn Gemeinden eigene Kampagnen aufgleisen und sich gegenseitig zu übertreffen versuchen.
Stattdessen appelliert die Partei an die Eigenverantwortung: Jeder Mensch entscheide mit seinem Verhalten über das Risiko einer Ansteckung und trage Verantwortung, sich zu informieren, testen zu lassen und andere zu schützen.
Die Testkosten von rund 170 Franken seien auch für unter 30-Jährige zumutbar. Die Initiative würde hingegen jährliche Mehrkosten von rund 370’000 Franken verursachen – eine zusätzliche Belastung, die angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt nicht vertretbar sei. Zudem sei es unverhältnismässig, eine solche Bestimmung in der Gemeindeordnung festzuschreiben.
Aus diesen Gründen lehnt die Mitte Stadt St.Gallen die Initiative «Sex? Aber safe!» entschieden ab – ebenso wie Stadtrat und Stadtparlament.