Die EVP Wahlkreis St.Gallen weist die Darstellung entschieden zurück, dass die Umsetzung der Pflegeinitiative für steigende Krankenkassenprämien verantwortlich sei. Diese Aussage verkenne die wahren Ursachen des Fachkräftemangels und die Dringlichkeit wirksamer Massnahmen zur Stärkung des Pflegeberufs.
«Die Bevölkerung hat der Pflegeinitiative mit grosser Mehrheit zugestimmt, weil sie erkannt hat, dass ohne entschlossenes Handeln eine Versorgungskrise droht», betont Nicole Hayoz, Präsidentin der EVP Wahlkreis St.Gallen und diplomierte Pflegefachfrau. «Die Verantwortung für die Umsetzung liegt klar bei Bund und Kantonen – auch in der Finanzierung.»
Nichtstun kostet mehr als Investitionen
Die EVP stellt klar: Eine starke Pflege kostet – aber Nichtstun kostet mehr. Studien, unter anderem des Bundesamtes für Statistik, zeigen deutlich, dass zu wenig diplomiertes Pflegepersonal auf den Abteilungen direkt zu höheren Mortalitätsraten, längeren Spitalaufenthalten und höheren Folgekosten führt.
Sinkt der Anteil diplomierter Pflegepersonen unter eine kritische Grenze, steigt das Sterberisiko um rund zwei Prozent – was jährlich etwa 243 vermeidbare Todesfälle und 357 Millionen Franken Zusatzkosten bedeutet. Zudem wären 42 Prozent weniger Spitaleintritte aus Pflegeheimen nötig, was weitere 100 Millionen Franken pro Jahr einsparen könnte.
Das teuerste Szenario wäre laut EVP jenes, in dem die Politik keine wirksamen Massnahmen ergreift, um Pflegefachpersonen länger im Beruf zu halten. Denn weiterhin verlassen viele Fachkräfte kurz nach Abschluss ihrer Ausbildung das Berufsfeld – mit gravierenden Folgen für die Versorgungssicherheit.
Pflege ist eine Investition in Menschenwürde
«Investitionen in Ausbildung, faire Arbeitsbedingungen und genügend Fachpersonal sind kein Luxus», so Hayoz weiter. «Sie sind eine Investition in Menschenwürde, Patientensicherheit und letztlich auch in die finanzielle Stabilität unseres Gesundheitssystems.»
Die EVP Wahlkreis St.Gallen fordert Bund und Kanton auf, die Pflegeinitiative konsequent und nachhaltig umzusetzen, statt Pflegekräfte als Kostentreiber darzustellen. Nur so können Qualität, Sicherheit und Effizienz in der Gesundheitsversorgung langfristig gewährleistet werden.