Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
09.10.2025

Wie funktioniert eine Künstler-WG? Rau inszeniert «La Bohème»

«La Bohème» wurde 2017 letztmals in St.Gallen aufgeführt
«La Bohème» wurde 2017 letztmals in St.Gallen aufgeführt Bild: Iko Freese
Konzert und Theater St.Gallen setzt die Opernsaison mit einem der populärsten Titel des Repertoires fort: «La Bohème» von Giacomo Puccini. Die Premiere der Neuinszenierung von Guta Rau findet am Samstag, 18. Oktober 2025, statt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Chefdirigent Modestas Pitrenas.

Basierend auf Henri Murgers «Scènes de la vie de bohème» schuf Puccini gemeinsam mit den Librettisten Luigi Illica und Giuseppe Giacosa der Pariser Künstlerbohème ein eindrucksvolles Denkmal: Die tragische Liebe zwischen der Näherin Mimi und dem Dichter Rodolfo bewegt in ihrer Naivität und ihrer Aussichtslosigkeit.

Denn der Weg aus der Bohème führt, wie das Stück zeigt, entweder in die moralische Korruptheit oder in den Tod.

Den Komponisten Puccini verbindet eine lange Geschichte mit der Ostschweiz:

Nicht nur drückte Sohn Antonio in St.Gallen einst die Schulbank, auch kommen seine Opern hier regelmässig auf die Bühne – zuletzt in Form von Marcos Darbyshires vielbeachteter «Tosca»-Inszenierung.

Nun kommt die vierte Oper Giacomo Puccinis ins Grosse Haus, in der Regie von Guta Rau. Auch sie ist keine Unbekannte in der Ostschweiz: Die Leiterin des Künstlerischen Betriebs inszenierte am Theater St.Gallen bereits «Die Zauberflöte», «Hänsel und Gretel» sowie «Die Fledermaus», die in der Spielzeit 2024/25 mit Rolando Villazóns Rollendebüt als Eisenstein eine bemerkenswerte Wiederaufnahme erlebte.

Guta Rau transferiert die Pariser Bohémiens in eine nahe Zukunftswelt und interessiert sich dafür, wie eine Künstler-WG überhaupt funktioniert:

Was ist Kunst – und was will man überhaupt damit? Zum Regieteam gehören zudem Isabelle Kittnar (Bühne), Melina Poppe (Kostüm) und Andreas Enzler (Licht).

Mit Ausnahme des Schweizer Baritons Felix Gygli in der Rolle des Schaunard besteht das Ensemble überwiegend aus hauseigenen Solisten: Brian Michael Moore als Rodolfo, Vincenzo Neri als Marcello, Kali Hardwick als Musetta und Olivia Smith respektive Sylvia D’Eramo als Mimi. Letztere hat die Rolle der Mimi bereits mehrfach gesungen, unter anderem an der Santa Fe Opera und an der Metropolitan Opera, wo sie auch als Musetta aufgetreten ist.

In weiteren Rollen sind Jonas Jud als Colline, Riccardo Botta als Benoît bzw. Alcindor, Barna Kovács als Parpignol, Robert Virabyan als Sergeant und Frank Uhlig als Zöllner zu erleben.

Die Leitung des Sinfonieorchesters St.Gallen liegt in den Händen von Chefdirigent Modestas Pitrenas. Verantwortlich für die Choreinstudierung sind Filip Paluchowski beziehungsweise Terhi Kaarina Lampi für den Kinderchor.

La Bohème

Oper in vier Akten
Musik von Giacomo Puccini
Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa, nach Henri Murger

Grosses Haus

Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas
Inszenierung: Guta Rau
Bühne: Isabelle Kittnar
Kostüm: Melina Poppe
Licht: Andreas Enzler
Dramaturgie: Daniel Url
Choreinstudierung: Filip Paluchowski
Einstudierung Kinderchor: Terhi Kaarina Lampi
Regieassistenz: Pady Zlatanovski

Besetzung:
Rodolfo: Brian Michael Moore
Marcello: Vincenzo Neri / Leon Košavić
Mimi: Sylvia D’Eramo / Olivia Smith
Musetta: Kali Hardwick
Schaunard: Felix Gygli
Colline: Jonas Jud
Benoît / Alcindor: Riccardo Botta
Parpignol: Barna Kovács
Sergeant: Robert Virabyan
Zöllner: Frank Uhlig

Chor des Theaters St.Gallen / Opernchor St.Gallen
Sinfonieorchester St.Gallen

Vorstellungen

Samstag, 18. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Samstag, 25. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Sonntag, 2. November 2025, 19.00 Uhr
Freitag, 21. November 2025, 19.30 Uhr
Montag, 8. Dezember 2025, 19.30 Uhr
Donnerstag, 11. Dezember 2025, 19.30 Uhr
Sonntag, 14. Dezember 2025, 17.00 Uhr
Sonntag, 21. Dezember 2025, 19.00 Uhr
Dienstag, 24. Dezember 2025, 19.30 Uhr
Mittwoch, 31. Dezember 2025, 19.00 Uhr
Montag, 5. Januar 2026, 19.30 Uhr
Freitag, 9. Januar 2026, 19.30 Uhr
Dienstag, 20. Januar 2026, 19.30 Uhr

konzertundtheater.ch/programm

pd/stz.
Demnächst