Das Mandat weist darauf hin, dass gegenwärtig das Recht des Stärkeren zunehmend das Recht verdrängt. Wer sich dem nicht unterwerfen will, wird zur Gegenwehr gezwungen – mit Gewalt und Gegengewalt als Folge.
Der politische Diskurs ist geprägt von Konfrontation und nationalen Interessen, während Milliarden in Waffensysteme fliessen. Dies geschieht, obwohl sich viele der globalen Probleme nur in friedlicher Kooperation lösen lassen.
Vertrauen als Grundlage des Zusammenlebens
Das mühsam aufgebaute Vertrauen in internationale Regeln und die Achtung der Menschenrechte ist erschüttert. Misstrauen und Hass prägen die sozialen Medien, obwohl gerade Vertrauen die Grundlage für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben bildet.
Jesus selbst sei die Verkörperung der Alternative, heisst es im Mandat. Er habe gezeigt, dass Gewalt und Hass nicht die einzigen Optionen sind. Frieden, Gerechtigkeit und Nächstenliebe seien jedoch nicht gratis zu haben. Deshalb gilt es, Stellung zu beziehen – auf der Seite der Leidenden.
Die Rolle der Schweiz und der Kirche
Das Mandat fordert, dass die Schweiz als Depositarstaat der Genfer Konventionen ihre Rolle als Vermittlerin verstärkt wahrnimmt und auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts pocht.
Gleichzeitig ruft die Kirche dazu auf, sich für vergessene Christen sowie für diskriminierte und unterdrückte Menschen weltweit einzusetzen. Auch innerhalb der Gesellschaft verdienen besonders die Schwächsten Solidarität und die Chance, sich zu entfalten.
Dankbarkeit und Verantwortung
Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag vom 21. September 2025 erinnert daran, dass der Schweiz viel anvertraut ist, wofür nur Dankbarkeit angemessen ist. Daraus erwächst die Verpflichtung, Glaube, Liebe und Hoffnung weiterzutragen und an Christi Stelle zu bitten: «Lasst euch – um Gottes Willen – versöhnen!»