Sarah J. Bösch weiss, dass Kinderbetreuung vielleicht nicht das Thema aller sei. Klar sei jedoch, dass der Bund den Auftrag gegeben habe, familienergänzende Kinderbetreuung zu unterstützen. Dafür seien gezielt Mittel gesprochen worden. In der Herbstsession des Kantonsrats St.Gallen stehe nun ein entscheidender Schritt an: die Abstimmung über das Gesetz 22.25.02.
Sie ruft in Erinnerung, dass die Vorlage in der Sommersession 2025 bereits abgelehnt worden sei. Damit sei die Verantwortung aber nicht vom Tisch. «Wird jetzt nicht gehandelt, verschiebt sich die Entscheidung erneut und die bereitgestellten Gelder bleiben ungenutzt», so Bösch.
Für die Hotelkrippen-CEO ist klar: Es brauche «politischen Willen, um das vorgefertigte Menü endlich zu servieren».
Kinderbetreuung sei kein ideologisches Experiment, sondern Ausdruck gesellschaftlichen Wandels.
Familien aus allen Schichten – von arm bis reich – nutzten heute Betreuungsangebote. «Wer vorgibt, welches Modell Familien zu leben haben, widerspricht Grundwerten von Eigenverantwortung und Freiheit», unterstreicht Sarah J. Bösch.
Auch zum Sozialstaat äussert sie sich deutlich: «Man kann über ihn diskutieren, sparen oder kontrollieren – aber sicher nicht bei der Kinder- und Familienpolitik.» Aufgabe des Kantons sei es, mit dem Gesetz faire Rahmenbedingungen zu schaffen, und zwar jetzt, nicht irgendwann.
Bösch ist deshalb überzeugt, dass nur eine Zustimmung in der Herbstsession eine arbeitsfähige, eigenverantwortliche und wirtschaftlich starke Region St.Gallen gewährleiste.