Der Sport hat in der Schweizer Gesellschaft eine enorme Bedeutung. Rund 75 Prozent der gesamten Bevölkerung sind sportlich mindestens einmal in der Woche aktiv. Dieser Trend zeigte in den letzten Jahren weiter nach oben, auch Kinder und Jugendliche bewegen sich immer häufiger.
Zudem wird das Wort «Legacy», sprich die nachhaltige Begeisterung für den Sport und das lebenslange Sporttreiben, sowohl in Vereinen als auch an Anlässen schweizweit grossgeschrieben. Entsprechend nehmen die IG Sport Schweiz und die IG Sport SG mit Bedauern zur Kenntnis, dass nun im grössten und nachhaltigsten Förderprogramm des Schweizer Sports die Subventionen gekürzt werden.
Das Jugend+Sport-Programm, bekannt als J+S, ist seit über 50 Jahren ein fester Bestandteil der nationalen Sportförderung und avancierte zu einem sportgesellschaftlichen Erfolgsmodell, welches die letzten Jahre ein rekordhaftes Wachstum erlebte. Dass dieser Erfolg nun laut Bundesamt für Sport eine finanzielle Kehrseite hat, sei höchst irritierend.
Fehlende Zugänglichkeit für Kinder und Jugendliche drohe
Die geplante Kürzung der Subventionstarife um 20 Prozent hat nämlich zur Folge, dass die Sportangebote für Kinder und Jugendliche abnehmen und neue Sportarten nicht mehr in das J+S-Programm aufgenommen würden. Entsprechend würden künftig weniger Bewegungsmöglichkeiten für die junge Bevölkerung existieren.
Des Weiteren nähme der Druck auf Sportvereine, eigene finanzielle Mittel aufzubringen, – und dieser sei notabene bereits sehr hoch – nur noch weiter zu. Für die Jugendverbände, die grösstenteils ehrenamtlich tätig sind, bedeutet dies laut der IG Sport zudem tiefere Beiträge für die Durchführung von Lagern. Es wäre bedauerlich, wenn Lagerbeiträge künftig zu Lasten der Kinder und Jugendlichen erhoben werden müssten.
Die Konsequenzen wären für die Entwicklung der Schweizer Sportlandschaft «fatal». «Eine Kürzung des Beitragssatzes hat Auswirkungen auf die niederschwellige, erschwingliche Zugänglichkeit für Kinder und Jugendliche in den Vereinssport, da die Vereine über steigende Mitgliederbeiträge den Verlust kompensieren müssten», sagt Josy Beer, Präsidentin der IG Sport Schweiz.
Gegenteilige Massnahmen gefordert
Für die IG Sport Schweiz und die IG Sport SG sind zur Förderung des Schweizer Sports nur gegenteilige Massnahmen sinnvoll, darunter eine Erhöhung des J+S-Kredits anhand des Teilnahmewachstums, die damit einhergehende Planungssicherheit für Vereine, Veranstalter und Schulen sowie die Gewährleistung eines schweizweit hindernisfreien Zugangs zu den vielfältigen Sportangeboten.
Denn der Sport sei mehr als nur Bewegung: Er sei ein Bindeglied unserer Gesellschaft, das es stets zu stärken und zu fördern gelte. Ausserdem sei die Kinder- und Jugendförderung wichtig für die Entwicklung von jungen Menschen. Dort solle ebenfalls nicht gespart werden.