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Stadt St.Gallen
04.06.2025
06.06.2025 17:51 Uhr

Die Mitte fordert Repriorisierung des provisorischen Fuss- und Velowegs in der Ruckhalde

Das Areal Ruckhale
Das Areal Ruckhale Bild: ruckhalde.ch
Die Mitte Stadt St.Gallen möchte eine Neubeurteilung des geplanten provisorischen Fuss- und Velowegs in der Ruckhalde. Der aktuelle Projektstand werfe aus Sicht der Partei zu viele ungeklärte Fragen auf – insbesondere bezüglich Kosten, Koordination mit künftigen Bauvorhaben und tatsächlichem Nutzen.

Im Rahmen des Agglomerationsprogramms St.Gallen/Arbon – Rorschach plant die Stadt St.Gallen eine rund 700 Meter lange provisorische Fuss- und Veloverbindung auf dem ehemaligen Trassee der Appenzeller Bahnen zwischen der Teufener und der Oberstrasse.

Die Mitte Stadt St.Gallen unterstützt grundsätzlich Massnahmen zur Förderung des Langsamverkehrs. In ihrer Mitwirkungseingabe äussert sie jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Projektgrundlagen, der Finanzierbarkeit und der langfristigen Planungsperspektive.

Kosten und Nutzen in keinem klaren Verhältnis

Der vorliegende Projektstand enthält keine belastbare Kostenschätzung, obwohl dies für eine sachliche Beurteilung zwingend erforderlich wäre. Angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt St.Gallen mahnt die Mitte zu einer strikten Priorisierung öffentlicher Investitionen.

Der provisorische Charakter der geplanten Verbindung sowie die fehlende Koordination mit der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung im Gebiet Ruckhalde werfen zudem Fragen zur Effizienz und Sinnhaftigkeit des Vorhabens auf.

Die im Projektbericht angenommenen bis zu 100 Bewegungen pro Stunde basieren nicht auf erhobenen Daten, sondern auf hypothetischen Annahmen.

Ferner bleiben Fragen zur Nutzung von Fremdflächen respektive zu notwendigen Erwerbskosten unbeantwortet. Eine verlässliche Klärung der finanziellen Rahmenbedingungen ist aus Sicht der Mitte zwingend erforderlich.

«In einer Zeit knapper Ressourcen müssen wir öffentliche Investitionen gezielt und zukunftsgerichtet einsetzen. Ein nicht abgestimmtes, kostenintensives Provisorium ist kein verantwortungsvoller Umgang mit den Finanzen der Stadt», so die Parteileitung der Mitte Stadt St.Gallen.

Projekt neu priorisieren – öffentliche Mittel gezielt einsetzen

Die geplante Route schafft nach heutigem Stand keine klar erkennbaren Synergien mit künftigen Erschliessungsprojekten. Im Gegenteil: Es besteht das Risiko von Rückbauten oder kostspieligen Anpassungen.

Bereits heute existieren mit der Tschudi-, Ruhberg- und Teufenerstrasse alternative Verbindungen für den Langsamverkehr, die funktional und sicher sind. Zudem besteht mit dem Ruckhaldeweg bereits eine direkte Fusswegverbindung im Gebiet. 

Die Mitte Stadt St.Gallen empfiehlt, auf die Umsetzung des Projekts in der aktuellen Form zu verzichten. Vor einer Realisierung sind eine solide Kostentransparenz, eine fundierte Bedarfsanalyse sowie eine enge Koordination mit der geplanten Überbauung der Ruckhalde unabdingbar. Ein definitiver Veloweg im Rahmen der späteren Erschliessung erscheint sinnvoller und nachhaltiger.

Die Mitte setzt sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung ein, bei der Kostenwahrheit, Transparenz und der langfristige Nutzen für die Bevölkerung im Zentrum stehen.

pd/stz.
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