Anna Voser, Mitglied des Projektteams von sozialgeschichte.ch, zeigte auf, mit welchen Themen sich die Studenten derzeit befassen. Dazu gehören beispielsweise der Widerhall der Französischen Revolution in der Schweiz, der Landesstreik 1918, die Identität des Kantons St.Gallen und die Erinnerungskultur zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen im Kanton.
Jahresbericht genehmigt
Neben dem Jahresbericht genehmigten die anwesenden Mitglieder auch die Jahresrechnung 2024. Als neues Mitglied der Kontrollstelle wurde Andrea Romer gewählt. Sie ersetzt Karin Schweizer, die nach zwölf Jahren zurückgetreten war. Andrea Romer arbeitet seit achteinhalb Jahren bei der Acrevis Bank als Beraterin Anlagenkunden und ist gleichzeitig Mitglied des Führungskaders.
Lokale Verankerung ist wichtig
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Jahresversammlung sprach Anastas Odermatt über das Thema «Gesellschaftlicher Zusammenhalt in der Schweiz». Der gebürtige St.Galler hat Religions- und Umweltwissenschaften, Philosophie und Ethik in Luzern, Zürich und Wien studiert und arbeitet seit 2015 an der Universität Luzern als Forschungsmitarbeiter am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP). In seinem Vortrag gab er Einblick in die aktuelle Forschung.
«Der Kenntnisstand der Gegenwart ist: Es gibt Brüche in der Schweiz und Lücken in der Forschung», sagte Anastas Odermatt. Ein zentrales Ergebnis einer Studie seines Teams aus dem vergangenen Jahr war: Der gesellschaftliche Zusammenhalt in der Schweiz «könnte besser sein». Eine frühere Untersuchung aus dem Jahr 2019 zeigte, dass sich die Mehrheit der Menschen zugehörig fühlt.
«Menschen, denen der Nahbereich wie Familie, Freunde, Nachbarschaft, soziales Engagement wichtig ist, fühlen sich eher zugehörig, vor allem auch auf lokaler Ebene», erklärte der Referent. Hier liesse sich viel machen, denn lokale Verankerung scheine wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sein. «Diesen Zusammenhalt zu stärken ist eher eine Aufgabe der Optimierung als der Maximierung», betonte er. Denn Maximierung könne negative Auswirkungen haben – und diesen Mechanismus gelte es im Auge zu behalten.