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Leserbrief
Schweiz
02.05.2025

WHO-Abkommen: «Vater sein – von Herzen oder nach Vorschrift?»

Bild: Collage: stgallen24
Im folgenden Leserbrief äussert sich Markus Bischof kritisch zur geplanten Ratifizierung des WHO-Pandemieabkommens und erinnert als Vater an die politischen Fehlentscheide der Corona-Zeit – mit dem Appell, Lehren daraus nicht zu verdrängen.

««Familie – das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist.» Diese, auch für mich zutreffende Aussage aus der Wahlrede des Ständeratspräsidenten – und ein nicht dazu passendes Desinteresse der Bundesparlamentarier an der baldigen Ratifizierung des WHO-Pandemieabkommens – inspirierte mich, ihn spontan anzuschreiben.

Maskenzwang, Kontaktverbote, Schulschliessungen, isolierte Pflegestationen, Zertifikat und die «erlösende» Impfung. Vier Jahre später.

Niemand wünscht sich das alles jemals zurück.

Wir stehen vor der Unterzeichnung des globalen WHO-Pandemieabkommens, das durch geänderte Gesundheitsvorschriften (IGV) Gesetze schafft, an die sich die Schweiz in ähnlichen Situationen verpflichtend halten muss.

Federführend dabei ist die WHO – eine nicht demokratisch gewählte, zu rund 75 Prozent von privaten Investoren finanzierte Organisation. Aus den Früchten verpasster Aufarbeitung werden der WHO deutlich ausgeweitete Entscheidungskompetenzen zugesprochen.

Ich erinnere mich zurück an die WHO-Massnahmen – eine Zeit, in der ich mich als Familienvater immer wieder schmerzlich in die Lage meiner jungen, erwachsenen Töchter versetzte.

Wie binnen weniger Monate beinahe ihr gesamter Lebensinhalt vom Besitz eines Überwachungszertifikats abhängig gemacht wurde.

Der psychische Druck auf Kinder und Jugendliche wurde mittels medialer und politischer Kampagnen auf eine nie dagewesene Perversität getrieben, die der Leiter der eidgenössischen Impfkommission nach seinem Abgang als schweren Fehler eingestanden hat.

Zur selben Zeit flüchtete meine über 80-jährige Mutter – aus Sorge vor drohender Isolation – aus ihrer Alterswohnung ins Haus zu ihrer Schwester. Ein kluger Entscheid, wie zahlreiche Berichte von zu Tode geschützten Betagten zeigten, die hinter Plexiglas einsam verstarben.

Wurden jemals Experten für die Anordnung solcher Fehlrichtlinien zur Verantwortung gezogen?

Bundesrat und Parlament beurteilen den nach WHO-Empfehlungen gemässigteren Schweizer Sonderweg als Erfolgsstrategie. Dass ausgerechnet sie nun noch striktere Regelungen durch die WHO widerstandslos zulassen und die – im Vergleich zu umliegenden Staaten – erfolgreichere Coronastrategie in den neuen Vorschriften nicht eingefordert wird, ist für sich allein bereits ein fataler Widerspruch.

Gesetzbestimmend wird damit ein Gremium, das zudem befreit ist von jeglicher Kontroll-, Korrektur- und Widerspruchsmöglichkeit – und keine vertragliche Regelung zur Verantwortlichkeit seiner Handlungen beinhaltet.

Die Ratifizierung des WHO-Pandemieabkommens sei, so WHO-Generalsekretär Tedros, «ein Geschenk an unsere Kinder und Enkel».

Ständeratspräsident Andrea Caroni antwortete mir umgehend – auch wenn er sich als Ratspräsident nicht zu politischen Geschäften äussern darf. 

Wohl eine besonders bittere Situation: Familienvater, politisch zur Passivität gezwungen, und sich gleichzeitig der enormen Verantwortung bewusst zu sein, als nominell zweithöchster Schweizer zusammen mit einem weitgehend untätigen Parlament zu den Hauptverantwortlichen zu zählen – die zum Wohle unserer heranwachsenden Generation das völkerrechtlich bindende «WHO-Geschenk ohne Rückgaberecht» weder hinterfragt noch die nötige Konsequenz daraus gezogen haben.

Gut möglich, dass damit wichtige Lehren zum Schutz der Bevölkerung – die die Schweiz im Grunde genommen bereits mit den Eingeständnissen ihrer Experten Christoph Berger und Daniel Koch zugeben musste – ganz bewusst und auf Gröbste missachtet werden.

Schulschliessungen, die erneut auf keinerlei wissenschaftlicher Grundlage fundieren; ein wiederkehrender Impfdruck auf Kinder und Jugendliche, der höchst problematisch ist; und die völlig entwürdigende Isolierung der betagten Bevölkerung.

«Familie – das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist.» Politische Vorschriften werden meine Prioritäten nicht verändern.»

Markus Bischof, Grub SG