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Stadt St.Gallen
03.04.2025

Grünliberale zweifeln am Nutzen der geplanten Passerelle

Steinachstrasse
Steinachstrasse Bild: Markus Tofalo
Die Stadt St.Gallen plant eine Passerelle über die Steinachstrasse als Teil der künftigen Velovorzugsroute. Die Grünliberalen stehen grundsätzlich für die Förderung des Veloverkehrs ein, stellen jedoch die konkrete Umsetzung in Frage – insbesondere die geplante Passerelle.

Die GLP sieht den Veloverkehr als zentrales Element der städtischen Mobilitätszukunft. Direkte und schnelle Routen seien der richtige Weg, um mehr Menschen zum Umstieg aufs Velo zu bewegen. Doch die geplante Passerelle überzeuge nicht.

Mit einer Breite von «nur» vier Metern und zwei engen 90-Grad-Kurven sei sie zu schmal und zu unübersichtlich, um Velo- und Fussverkehr in beide Richtungen zu führen.

Das Konfliktpotenzial im gemischten Verkehr wird akzentuiert: «Velo- und E-Bike-Fahrer werden durch den Fussverkehr ausgebremst und zu Fuss Gehende fühlen sich durch 20 bis 30 km/h schnelle Fahrzeuge bedroht.» Deshalb sind diese beiden gemäss Bundesgesetz über Velowege baulich zu trennen. 

Rückbau der Steinachstrasse als Alternative zur Passerelle

 Mit dem Ausbau der Frohbergstrasse existiere heute ein neuer Autobahnzubringer parallel zur Steinachstrasse. Die Steinachstrasse könnte deshalb zu einem Velo- und Fussweg rückgebaut werden – mit einer direkten Verbindung über die Frohbergstrasse zum Spitalareal. Möglicherweise käme diese Lösung gar kostengünstiger.

Die Breite der Steinachstrasse müsste neu nur den Anforderungen der Zufahrt zum Busdepot genügen, solange dieses noch hier steht. So entstünde zudem eine neue Parklandschaft: Das Volksbadpärkli könnte mit dem Stadtpark verbunden werden – eine Idee, die auch der Verein «Grünes Gallustal» in seinem Leitbild vorschlägt.

Schnelle und komfortable Velowege

 Die Stadt verspricht auf ihren geplanten sogenannten «Velovorzugsrouten»  ein sicheres und komfortables Vorwärtskommen. Während die Route vom Stadtzentrum Richtung Westen diesen Anspruch erfülle, sehen die Grünliberalen im Osten erheblichen Verbesserungsbedarf.

Für sie ist die von der Stadt vorgesehene Linienführung durch das Kantonsspitalareal und den Parkplatz vor der Frauenklinik problematisch. Aufgrund des betriebsbedingten, dichten Fussverkehrs und von Parkiermanövern sei eine schnelle, entspannte Fahrt – eine Grundbedingung von Vorzugsrouten, wenn es nach den Grünliberalen geht – nicht möglich.

Auch die Querung der Splügenstrasse mit langen Rotlichtphasen sei unbefriedigend. Stattdessen böten sich andere Möglichkeiten an, welche zwar nicht günstiger, aber für die GLP sicher besser und zielführender wären. «Kompromissbeladene Lösungen» bringen trotz hohen Kosten wenig Nutzen.

pd/tan
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