Insgesamt 30'214 Delikte sind in der letztjährigen Kriminalstatistik des Kantons St.Gallen erfasst, schrieb die Kantonspolizei am Montag in einer Mitteilung. Die Aufklärungsquote liege bei 53 Prozent.
Die Anzahl Verstösse gegen das Strafgesetzbuch nahm um neun Prozent zu. Die vier Tötungsdelikte des vergangenen Jahres hätten aufgeklärt werden können, hiess es in der Mitteilung weiter.
Die Anzahl Fälle bezüglich versuchter Tötung stieg von 11 auf 18. Dabei sind gleich fünf Delikte auf einen einzelnen Fall in St.Gallen vom 11. Juli 2024 zurückzuführen, wo der Beschuldigte mit einer Machete mehrere Opfer angriff.
Mehr Sexualdelikte
Die Strafanzeigen wegen Sexualdelikten haben von 414 auf 495 Fälle beziehungsweise um rund 20 Prozent zugenommen, nachdem sie im Vorjahr stark gesunken waren. Angestiegen sind vor allem die Vergewaltigungen sowie die Pornographie-Fälle.
Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr verzeichnete auch die Anzahl Diebstähle und Fälle häuslicher Gewalt. Markant gesunken ist gemäss Statistik hingegen die Zahl der schweren Raubüberfälle. Auffällig sei hier allerdings der Anteil von jugendlichen Beschuldigten. Mehr als die Hälfte aller geklärten Raubdelikte wurde von Jugendlichen begangen.
Gar von einem massiven Anstieg schrieb die Polizei bei den Cyber-Straftaten. Sie nahmen von 2575 auf 4460 Delikte beziehungsweise um 73 Prozent zu. Ein grosser Teil dieser Zunahme dürfte auf die Etablierung und Erweiterung des Online-Polizeipostens Suisse ePolice zurückzuführen sein. Ziel dieser Erweiterung ist es, dass rund 50 Prozent der Cyber-Strafanzeigen künftig von den Geschädigten selbst elektronisch erfasst werden.
Zunahme bei durch Ausländern begangenen Straftaten
Der Ausländeranteil der beschuldigten Personen sämtlicher Straftaten liege bei knapp 59 Prozent, gleich wie im Bereich der Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch. Das sei eine leichte Erhöhung gegenüber dem Vorjahr.
Der überwiegende Anteil betreffe dabei die ausländische Bevölkerung mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz.
Eine hohe Ausländerbeteiligung falle vor allem bei Delikten gegen Leib und Leben auf (knapp 67 Prozent bei den Tötungsdelikten und 50 Prozent oder mehr bei den schweren und einfachen Körperverletzungen sowie den Raubüberfällen), wobei auch hier die ständig in der Schweiz wohnhafte ausländische Bevölkerung den grössten Anteil der Täterschaft bilde.
Auch bei den Diebstählen ist die Beteiligung ausländischer Straftäterschaft hoch: Fast drei Viertel aller Diebstähle werde von einer ausländischen Täterschaft begangen. Mengenmässig stünden dabei die Ladendiebstähle im Vordergrund, gefolgt von Einbruch- und Einschleichdiebstählen. Dabei stehen Asylbewerber im Vordergrund.