«Hören Sie auf, uns anzuschreiben! Die an mich persönlich gerichtete Bitte eines medizinischen Experten und eines Nationalrats setze ich in ihrer Aussagekraft dem Schweigen der zahlreichen angeschriebenen Führungspersonen aus Kirche, Politik und Behörden gleich.
Eine bisherige Ausnahme bildete die Schweizer Bischofskonferenz, die sich auf die in meinen Schreiben erwähnten katastrophalen und menschenverachtenden Lebensumstände von Covid-Impfgeschädigten sehr betroffen zeigte.
Dass ausgerechnet Menschen, die durch den für sie gesundheitsschädlich verlaufenen «Akt der Nächstenliebe» betroffen sind, von allen sozialen Auffangnetzen, der Politik, den Juristen und offenbar sogar den Kirchen seit Monaten und Jahren völlig im Stich gelassen werden, machte Generalsekretär Davide Pesenti nach eigenen Worten hellhörig für diese höchst relevante Problematik.
Ich bat ihn umgehend, dass es nicht nur bei Worten bleiben möge.
Ansonsten: überwiegendes Schweigen – ein Schweigen, das in mir verzweifelte Fragen hinterlässt, aber ebenso klare Antworten liefert.
Hat sich die unabdingbare gesellschaftliche Forderung, dass wir solidarisch für den Schutz jedes Lebens einstehen müssen, in Luft aufgelöst? Gibt es Menschen, für die es sich offenbar nicht lohnt, sich einzusetzen – selbst dann, wenn ihnen mitten in unserer Gesellschaft solch schweres Unrecht angetan wird?
Wie menschenverachtend die Verliererseite seit geraumer Zeit aussieht, schildern zahlreiche erschütternde Leidensgeschichten der Opfer auf www.postvac.ch.
Ich lasse mich von einem tief in mir als grundrichtig empfundenen Gefühl leiten. Erschreckenderweise ecke ich damit nicht selten in der Gesellschaft an. Ich versuche, mich ansatzweise in die verzweifelte Lage der betroffenen Opfer hineinzufühlen – zuweilen auch in die Lage jener, die es nicht sehen wollen.
Mein Versuch, Unrecht einfach auszuradieren, scheitert einmal mehr – und lässt mir nur diese eine Wahl: Ich werde Sie weiter anschreiben!»