Noch 2021 hatte der Stadtrat eine Temporeduktion auf der Demutstrasse abgelehnt. Damals argumentierte er, dass die Verkehrsmenge gering sei und keine dringenden Massnahmen erforderlich seien.
Nun soll doch flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden – unter anderem mit baulichen Anpassungen, die Parkplätze entlang der Strasse eliminieren.
Dieser Umstand hat nun neben zahlreichen Anwohnern und Betroffenen (insgesamt gingen 14 Einsprachen gegen die Temporeduktion ein) das Bau- und Umweltdepartement des Kantons St.Gallen auf den Plan gerufen.
Es hat Einsprache gegen die geplante Umgestaltung der Demutstrasse erhoben, da das GBS – eine der grössten Berufsbildungsstätten der Region – auf die Parkflächen angewiesen ist, insbesondere bei Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern.
Die Stadt St.Gallen begründet die Temporeduktion mit der Verkehrssicherheit. Insbesondere lange Parkzonen entlang der Demutstrasse und Fussgängerstreifen würden die Sicht einschränken. Die geplante Umgestaltung soll dazu führen, dass sich die Strasse als Wohngebiet «selbsterklärend» präsentiert, um den Durchgangsverkehr zu reduzieren.
Gegner der Massnahme kritisieren, dass der Stadtrat vor wenigen Jahren noch genau das Gegenteil argumentierte.
2021 wurde eine Ausweitung von Tempo 30 explizit abgelehnt, da die Verkehrsmenge auf der Demutstrasse als gering eingestuft wurde und es keine auffälligen Unfallhäufungen gab.
Zudem wurde betont, dass es sich um keinen Unfallschwerpunkt handle und die Lärmemissionen nur minimal über den Grenzwerten lägen.
Die Einsprache des Bau- und Umweltdepartements zeigt jedoch, dass die Massnahme nicht nur auf Widerstand in der Bevölkerung stösst, sondern auch auf kantonaler Ebene kritisch betrachtet wird.