Für Bruno Clerici ist klar: Der neue Marktpavillon passt nicht auf den Marktplatz. Dadurch wird die Hälfte der Freifläche überbaut. Durch seine Stellung und Grösse wirkt der Neubau wie ein Riegel. Die fürs Raumgefühl wichtige Ost-West-Sichtachse zur neuen Bibliothek wird versperrt. Der Neubau des Marktpavillons würde den Marktplatz in zwei viel zu kleine Hälften aufteilen.
Zwischen dem neuen Marktpavillon und der Treppe zum Blumenmarkt entsteht zudem eine Hinterhofsituation. Diese Planung wird der neuen Bibliothek im Union und mit Neubau auf dem Blumenmarkt keinesfalls gerecht. Richtig wäre sowieso, das Ergebnis der Bibliotheksüberarbeitung und die Volksabstimmung darüber abzuwarten, um die beiden Projekte aufeinander abzustimmen.
Mit der Zerstörung der flexibel nutzbaren Freifläche im Zentrum bezahlt die Stadt St.Gallen nach Meinung von Clerici für 140 Quadratmeter Verkaufsfläche einen viel zu hohen Preis. Dazu kommt: Für den Neubau werden Kosten von rund 6,5 Millionen Franken veranschlagt. Der Quadratmeter Verkaufsfläche kostet damit sage und schreibe 50'000 Franken.
Entspricht nicht dem Abstimmungsprojekt
Der ausgesteckte Pavillon entspricht gemäss Bruno Clerici weder dem Siegerprojekt des Wettbewerbs für Marktplatz und Bohl noch der Abstimmungsvorlage von 2020. Vorgesehen war ein kleiner Neubau mit zwei zurückhaltenden Baukörpern und einem Dach darüber am Rand des Platzes.