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Stadt St.Gallen
21.11.2024

Keine Bademeister mehr beim Mannenweiher – SP plant Protest

Am Mannenweiher soll in Zukunft der bewachte Badebetrieb eingestellt werden.
Am Mannenweiher soll in Zukunft der bewachte Badebetrieb eingestellt werden. Bild: zVg
Bereits seit längerer Zeit kursieren Gerüchte über mögliche Sparmassnahmen bei den städtischen Badeanstalten. In der Antwort auf eine einfache Anfrage der SP Stadt St.Gallen hat der Stadtrat nun diverse Massnahmen bestätigt. Diesen sagt die SP den Kampf an.

SP-Stadtparlamentarier Peter Olibet hatte am 9. September 2024 eine einfache Anfrage mit dem Titel «Sparen bei den Bädern» eingereicht. Nun berichtet die SP Stadt St.Gallen von der Antwort des Stadtrats: Der bewachte Badebetrieb am Mannenweiher soll ab 2025 komplett gestrichen werden, um 62'000 Franken einzusparen. Im Familienbad Dreilinden sollen die Öffnungszeiten an Werktagen künftig erst ab 12 Uhr statt wie bisher ab 9 Uhr beginnen. Zusätzlich wird der Reinigungsstandard in Hallen- und Freibädern reduziert.

«Respektlos gegenüber den Bademeistern»

Die SP Stadt St.Gallen kritisiert das Vorhaben als respektlos gegenüber den Bademeistern: «Bademeister leisten mehr als nur Erste Hilfe: Sie sorgen für Ordnung, Sauberkeit und ein sicheres Badeerlebnis für alle Bevölkerungsgruppen. Sie sind die guten Seelen in den Weihern.» Ein Verzicht von Bademeistern am Mannenweiher bedeute, dass sich niemand mehr um den Ort kümmere.

«St.Gallen hat mit den Weihern eines der schönsten Naturbäder der Schweiz. Der Mannenweiher, ein Symbol für die offene und inklusive Nutzung städtischer Freiräume, wird damit abgewertet», findet Peter Olibet, Stadtparlamentarier der SP.

«Der Stadtrat überlässt diesen Ort ohne Not sich selbst. Die Sparmassnahmen sind kurzsichtig und gefährlich. Zudem ist dieser Schritt an Respektlosigkeit gegenüber den Bademeistern, die sich mit Herzblut um die Weihern und die Badegäste kümmern, nicht zu überbieten.»

«Schwächung des Service Public»

Die SP sieht die städtische Badeinfrastruktur als essenzieller Bestandteil des Service Public. «Sie bietet erschwingliche Freizeitmöglichkeiten für Familien, Kinder und Sportbegeisterte und trägt damit zur Lebensqualität in der St.Gallen bei.»

Anlässlich der geplanten Kürzungen der Öffnungszeiten, weist die SP darauf hin, dass viele Badegäste es schätzen würden, in den Sommermonaten auch an den Vormittagen bereits das Familienbad zu geniessen. Gerade in den Sommermonaten sind aus ihrer Sicht daher längere Öffnungszeiten auch in den Abendstunden gefragt, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Der Ruf nach einer Verlängerung der Saison komme schliesslich jeden September.

«Einsparungen auf Kosten der Jüngsten»

«Diese Einrichtungen kaputtzusparen, ist eine Schande für unsere Stadt. Wieder sind die Kinder die Leidtragenden», kritisiert Olibet. Bereits jetzt seien im Budget 2025 Kürzungen bei Schullagern und freiwilligen Bildungsangeboten geplant. «Obwohl die finanziellen Herausforderungen der Stadt ernst genommen werden müssen, zeigt sich hier ein eklatanter Mangel an Weitsicht», moniert die SP.

Die SP ist der Meinung, dass die Einsparungen von insgesamt 153'000 Franken zu Lasten der Lebensqualität einer breiten Bevölkerung gehen. «Der Stadtrat muss sich die Frage gefallen lassen, ob diese Einsparungen den sozialen Zusammenhalt gefährden. Die Kürzungen schaden auch der Attraktivität der 'Sportstadt St.Gallen'.»

Protestaktion am Mannenweiher

SP ruft zum Widerstand auf Die SP St.Gallen wird diese Sparmassnahmen nicht hinnehmen. Am Samstag, 30. November 2024, um 12 Uhr möchte sie gemeinsam mit der Bevölkerung beim Mannenweiher ein «starkes Zeichen gegen den Abbau setzen». 

«Es ist höchste Zeit, dass die Stadtregierung ihre Prioritäten überdenkt», erklärt Olibet. «Die Einsparungen von ein paar Tausend Franken sind keine Rechtfertigung für den Abbau von Sicherheit und Lebensqualität. Die Bevölkerung darf das nicht hinnehmen.» Im Parlament möchte sich die SP dafür einsetzen, die Beträge im Budget wieder einzustellen.

pd/jos
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