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Stadt St.Gallen
09.09.2024

Will die Stadt bei den Bädern sparen?

Am Mannenweiher soll Gerüchten zufolge künftig auf Bademeister verzichtet werden.
Am Mannenweiher soll Gerüchten zufolge künftig auf Bademeister verzichtet werden. Bild: schweizersee.ch
Die Stadt St.Gallen muss sparen. Unter dem Namen «Fokus25» suchen Stadtrat und Verwaltung nach Möglichkeiten, wo man den Rotstift ansetzen könnte. Laut Gerüchten sollen nun die städtischen Badeanstalten von Sparmassnahmen betroffen sein. Dies zum Ärger von SP-Stadtparlamentarier Peter Olibet.

In diesem Sommer kursierten laut Peter Olibet zwei Gerüchte in der Stadt St.Gallen. Einerseits sollen in Zukunft am Mannenweiher keine Bademeister mehr zum Einsatz kommen. Andererseits plant die Stadt angeblich, die Öffnungszeiten der städtischen Bäder zu verkürzen.

Für Olibet schiesst der Stadtrat damit übers Ziel hinaus: «Der Mannenweiher ist gerade in heissen Sommertagen ein äusserst beliebter Ort für Sonnenanbeter, Schwimmsportlern, Familien mit Kindern etc. Auch weil wir als Stadt es uns leisten, keinen Eintritt zu verlangen, ist es ein Badeweiher für alle, an dem das friedliche Miteinander gelebt und gepflegt wird. Er ist ein deutliches Zeichen für eine lebendige Stadt.»

«Die guten Seelen verschwinden»

Eine zentrale Rolle spielen für Olibet dabei die Bademeister, die den Badebetrieb bewachen, Erste Hilfe bei Insektenstichen leisten, den Müll wegräumen, für Gespräche zur Verfügung stehen und die Anlage in Schuss halten. «Kurz: Sie sind die guten Seelen des Mannenweihers. Wären sie an heissen Sommertagen nicht vor Ort, würde der Weiher schnell zu einem vernachlässigten Ort werden, weil sich niemand mehr darum kümmert.»

Anstatt die Bademeister zu streichen, fordert Olibet stattdessen, die Zeit des bewachten Badebetriebs auszuweiten. «So können sich die Bademeister auch in den Randstunden sowie in der Vor- und Nachsaison um die Gäste und um den Ort sorgen.»

«Saison verlängern statt verkürzen»

Auch eine mögliche Verkürzung der Badi-Öffnungszeiten stösst bei Peter Olibet auf Unverständnis. «Die Freibäder Dreilinden, Rotmonten und Lerchenfeld erfreuen sich grosser Beliebtheit und jedes Jahr wird öffentlich gefordert, die Badesaison noch etwas zu verlängern.» Eine solche Verkürzung der Saison oder der täglichen Öffnungszeiten bezeichnet Olibet in einem Seitenhieb auf die Nachbarstadt als «Gossauerei». 

Er kritisiert zudem, dass die zusätzlichen Wasserflächen, die mit der Erneuerung des Hallenbades Blumenwies entstehen, durch die kürzeren Öffnungszeiten wieder aufgehoben würde. «Das Bedürfnis nach einer längeren Saison wird so im Keim erstickt.» Olibet findet statt einer Verkürzung eine Verlängerung der Öffnungszeiten und der Saison für angehalten.

Einfache Anfrage an den Stadtrat

In einer einfachen Anfrage an den Stadtrat stellt Peter Olibet folgende Fragen:

  1. Was ist dran am Gerücht, dass beim Mannenweiher in Zukunft auf Bademeister verzichtet wird? Welche Überlegungen hat sich der Stadtrat dabei gemacht? Mit welchem Sparpotenzial ist zu rechnen? Welche negativen Folgen bringt ein Verzicht auf den bewachten Badebetrieb mit sich?
  2. Was ist dran am Gerücht, die Saison- und Tagesöffnungszeiten bei den städtischen Bädern zu reduzieren? Welche Überlegungen hat sich der Stadtrat dabei gemacht? Mit welchem Sparpotenzial ist zu rechnen? Welche negativen Folgen bringt diese Sparmassnahmen mit sich?
  3. Ist der Stadtrat bereit, auf diese Massnahmen zu verzichten?
  4. Ist der Stadtrat bereit, den bewachten Badebetrieb sowie die Saison- und Tagesöffnungszeiten auszubauen, anstatt sie zu reduzieren, um damit einem Bedürfnis der städtischen Bevölkerung nachzukommen?
pd/jos
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