«Mit grosser Besorgnis und Frust beobachten wir die zunehmende Zerstörung und mutwillige Entfernung von Wahlplakaten, die sich leider auch in unserer Stadt häuft. Diese Plakate sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des Wahlkampfs, sondern auch Ausdruck unserer demokratischen Werte.
Die Schweiz ist stolz auf ihre direkte Demokratie, die von einem offenen Meinungsaustausch und der Akzeptanz unterschiedlichster politischer Ansichten lebt. Jede Partei, sei sie gross oder klein, rechts oder links, hat das Recht, ihre Ideen und Programme den Bürgern vorzustellen. Dieses Recht ist grundlegend für unsere politische Kultur und garantiert die Vielfalt der Meinungen, die unser Land so einzigartig macht.
Wenn Wahlplakate beschädigt oder zerstört werden, handelt es sich nicht nur um eine Sachbeschädigung, sondern um einen Angriff auf die Meinungsfreiheit. Diese Aktionen zeugen von einer bedenklichen Intoleranz gegenüber politischen Meinungen, die nicht der eigenen entsprechen. Solches Verhalten ist inakzeptabel und widerspricht den Grundprinzipien einer funktionierenden Demokratie.
Zudem ist die Beschädigung von Wahlplakaten eine Form von Vandalismus. Es handelt sich hierbei um die vorsätzliche Zerstörung von fremdem Eigentum, die nicht nur die Parteien respektive die Kandidierenden selbst finanziell belastet, sondern auch das Vertrauen in unsere demokratischen Prozesse untergräbt.
In einer pluralistischen Gesellschaft müssen wir lernen, andere Meinungen zu respektieren, selbst wenn wir diese nicht teilen. Nur so kann St.Gallen weiterhin als Modell einer stabilen und lebendigen Demokratie bestehen.
Wir appellieren daher an alle, die politische Vielfalt zu achten und Wahlplakate als das zu behandeln, was sie sind: Ausdruck unserer demokratischen Kultur und unverzichtbarer Teil des politischen Prozesses.»
Stadtparlamentarierin Nadia Garobbio-Campi
Evita Sophia Garobbio