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Leserbrief
Stadt St.Gallen
29.08.2024

«Was habt ihr nur gegen Patrik Angehrn?»

Eveline Ketterer, Aufrecht St.Gallen
Eveline Ketterer, Aufrecht St.Gallen Bild: Bild: zVg, Collage: Fabian Alexander Meyer
Die Mitte möchte zurück in den St.Galler Stadtrat. Als Kandidat schickt die Partei Patrik Angehrn ins Rennen. Aufrecht-Politikerin Eveline Ketterer kommentiert seine Kandidatur in ihrem Leserbrief.

«Liebe Kandidaten und Wähler der linken und grünen Parteien. Was habt ihr nur gegen den Stadtratskandidaten der Mitte, Patrik Angehrn? Der Mann ist doch grossartig!

So durfte ich von dem Wittenbacher Beamten erfahren, dass er sich ausdrücklich für die Ausradierung oberirdischer Parkplätze ausspricht und die Verlagerung des MIV auf Velo und ÖV: Man muss jetzt «umdenken».

Den Marktplatz will er gern autofrei halten, denn er sieht keinen – oder nur einen geringen – Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Parkplätzen und dem Verschwinden von Kundschaft der nahegelegenen Geschäfte.

Herr Angehrn stützt darum das Reglement, das es ermöglicht, Bäume in Parkplätze zu pflanzen. Gleichwohl ignoriert er die Hilfeschreie des städtischen Kleingewerbes – ganz im Sinne der «Interessenabwägung» des städtischen Umweltschutzkonzepts.

Ein idealer Kandidat für euch, denn möglicherweise kriegt er ja die Finanzlage in den Griff – das ist euch zu wünschen, denn bei der hoch verschuldeten Stadt St.Gallen liegt sonst nichts mehr drin für Tüpfli-Markierung, das Anlegen eines «Parkway» quer durch die Stadt oder die teuerste Bibliothek, die man im Kanton St.Gallen je gesehen hat.

Beim Autobahnanschluss müsst ihr mit Herrn Angehrn zwar in den sauren Apfel beissen – aber irgendwie müssen die künftigen 20'000 Neuzuzüger St.Gallens ja zu ihrem Arbeitsplatz in der Agglo kommen, wenn in der Stadt selbst das Gewerbe brachliegt. Einzig beim Taxireglement werdet ihr mit Herrn Angehrn nicht gute Freunde – ich übrigens auch nicht.

Aber vermag Euer JUSO-Kandidat die Massen zu begeistern? Ich bezweifle es. Also dann: auf, auf! Sonst kommt euch am Ende noch «Cems Bond, der rollende Stadtrat» zuvor. Der ist zwar auch für eine autofreie Stadt, hat sich aber zaghaft geäussert, dass man für das Gewerbe schon auch schauen müsse – 007, wir sind gespannt.

Nur, Vorsicht: dieser Text kann Spuren von Sarkasmus enthalten.»

Eveline Ketterer, Aufrecht St.Gallen
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