Vermutlich wegen ihrer Hautfarbe war es der 1933 in North Carolina geborenen Eunice Kathleen Waymon versagt, ihren Traum, die erste schwarze Konzertpianistin des Landes zu werden, zu verwirklichen.
Weil sie in den Bars, wo sie ihr Geld für ihr Studium verdiente, zum Singen aufgefordert wurde, ging sie schliesslich – eigentlich ganz gegen ihre Leidenschaft für die klassische Musik – unter dem Namen Nina Simone als «Botschafterin des Soul» um die Welt.
Zwischen Politik und Musik
Es ist der Leidensweg und die Weltkarriere einer herausragenden Musikerin und Sängerin, die sich 1964 politisierte, nachdem im Jahr zuvor bei einem rassistisch motivierten Anschlag auf eine Kirche in Alabama vier Kinder ums Leben kamen.
Nina Simone sang Lieder, die Mitte der Sechzigerjahre niemand sang, schon gar nicht eine Frau; Lieder wie «Mississippi Goddam» – welches im Radio noch heute nicht gesendet wird – aber auch solche, die den afroamerikanischen Stolz ansprechen wie «To be Young, Gifted and Black». Und sie trat auf beim Protestmarsch in Selma, wo Martin Luther King sprach.