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Stadt St.Gallen
05.08.2024
05.08.2024 12:05 Uhr

Über Stock und Stein extrem: Zu Fuss quer durch die Alpen

Pascale Adam möchte innerhalb von drei Wochen quer durch die Alpen wandern.
Pascale Adam möchte innerhalb von drei Wochen quer durch die Alpen wandern. Bild: Pascale Adam
Pascale Adam aus St.Gallen bricht am 6. August 2024 mit ihrem Berner Freund Philippe Maurer auf zu einer grossen Challenge. Beim Projekt «Beyond the Limit» möchten sie die Alpen durchqueren, vom Genfersee bis zum Lünersee im Vorarlberg. Dabei ist der Projektname Programm.

Die Berge sind Pascale Adam bestens vertraut. «Ich ging schon immer gern wandern und liebe die Natur in den Alpen. Ich bin sehr oft zu Berg, mittlerweile vor allem im Berner Oberland, früher auch oft in Graubünden.»

Neue Herausforderung

Nun stürzt sich die 33-Jährige gemeinsam mit ihrem Freund Philippe Maurer in ein Abenteuer in der Höhe. Gemeinsam möchten sie innerhalb von drei Wochen 600 Kilometer durch die Alpen wandern. 40'000 Höhenmeter legen sie dabei zurück.

«Die Idee kam von Philippe», erklärt Pascale Adam. «Wir hatten beide schon seit längerer Zeit die Idee, mal eine Wanderung über mehrere Tage und Wochen zu wandern. Letzten Herbst haben wir nun mit den Vorbereitungen begonnen.»

Leichtigkeit und leichtes Gepäck

Wenn Pascale Adam in den Bergen unterwegs ist, dann meistens mit schnellem Tempo. Sie betreibt nämlich Trailrunning. Eine Sportart, in der über Stock und Stein, an steilen An- und Abstiegen gerannt werden muss. «Ich mag die Höhenmeter», sagt Pascale Adam dazu.

Für ihr Abenteuer setzen Adam und Maurer auf leichtes Gepäck. «Wir haben einen 15-Liter-Trailrucksack. In diesem haben wir für jedes Kleiderstück ein Ersatzteil, das andere waschen wir dann jeweils unterwegs.» Und natürlich darf auch die nötige Zufuhr mit Nahrung, Elektrolyten und Wasser nicht fehlen.

Die Wanderung wird für Pascale Adam und Philippe Maurer mental und körperlich herausfordernd. Bild: Pascale Adam

Der mentale Aspekt

Während der Reise warten auf die beiden Abenteurer einige Herausforderungen. An den steilen Anstiegen im Berner Oberland, aber vor allem auch im Kopf. «Ich habe schon längere Distanzen gemacht, aber nie länger als ein bis zwei Tage.»

Das Projekt ist also auch für Pascale Adam eine neue Erfahrung. «Über mehrere Wochen jeden Tag so viele Kilometer… Ich weiss noch nicht, wie mein Körper damit umgeht. Aber ich glaube, man darf einfach nicht schon früh ans Ende denken, sondern wirklich Tag für Tag nehmen.»

Müdigkeit und Laufen in der Dunkelheit

Doch bringt eine solch lange Reise durch die Alpen nicht auch Gefahren mit sich? «Die grösste Gefahr ist die Regeneration. Wenn die Müdigkeit reinkickt, muss man doppelt vorsichtig sein, dass man nicht urplötzlich wegrutscht.» Deshalb haben sich Adam und Maurer auch entschieden, abends in Hütten oder Hotels einzukehren und nicht zu zelten.

Auch das Wetter könnte die beiden wahrlich vor Herausforderungen stellen. «Wir hoffen, dass es ein paar Tage schön bleibt, aber wenn es länger regnet oder gar gewittert, müssen wir umplanen.» Doch auch bei schönem Wetter ist Vorsicht geboten. Um der prallen Sonne in grosser Höhe etwas aus dem Weg zu gehen, starten Pacale Adam und Philippe Maurer teilweise bereits um drei Uhr in der Nacht.

Pascale Adam ist leidenschaftliche Trail- und Ultra-Runnerin. Bild: Pascale Adam

Kraxeln für den guten Zweck

Dabei wandern sie nicht bloss für ihre persönliche Challenge. Sie sammeln auch für den guten Zweck. Philippe Maurer ist Präsident des Vereins «Mountain4Life». Pro zurückgelegtem Höhenmeter können Freiwillige einen gewissen Geldbetrag spenden.

«Mountain4Life» unterstützt jedes Jahr eine andere Organisation. In diesem Jahr geht der Erlös an «Vitamin Berg», eine Organisation, die Bergabenteuer für erwachsene Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung organisiert.

Nächste Idee schon im Kopf

Für «Beyond the Limit» arbeiten Adam und Maurer auch mit Sponsoren zusammen. «Wir haben im Januar begonnen mit dem Anfragen von möglichen Sponsoren. Nun haben wir etwa zehn Unternehmen, die hinter dem Projekt stehen.» Sämtliche Einnahmen werden zugunsten von «Vitamin Berg» gespendet.

Und wie geht es nach «Beyond the Limit» weiter? «Konkret ist aktuell noch nichts geplant. Eine Idee, die im Raum steht, ist, einmal 48 Stunden am Stück zu laufen.» Vorerst möchte sich Adam nach dem Projekt aber wieder mehr auf Wettkämpfe im Trail- und Ultralaufen konzentrieren. Und schöpft dann vielleicht wieder Inspiration für ein neues Abenteuer.

Mehr Informationen zu «Beyond the Limits» gibt es auf der Projektwebseite.

Jonas Schönenberger
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