Das mit dem Titel ist so eine Sache. Manchmal kennt man ihn schon vor dem Tippen der ersten Zeile. Manchmal findet sich auch nach stundenlangem Brainstormen keiner. Das war für diesen Anlass auch zu befürchten.
Ein Info-Anlass der Tunnel-Befürworter mit dem Ziel, Parallelen zwischen dem Teufner Tunnel-Projekt und dem Monumentalbau am Gotthard aufzuzeigen? Das zu betiteln, könnte schwierig werden.
Die Sorge war aber unbegründet.
Rolf Brunner, Co-Präsident der IG Tüüfner Engpass (vor dem Anlass war MV), lieferte ihn nämlich bereits während der Begrüssung. In Form eines Zitats aus dem Klassiker «Der kleine Prinz»: «Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen (...). Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.»
Darum geht es an diesem Abend also: In den Zuhörenden die Sehnsucht nach dem Tunnel zu wecken oder weiter zu befeuern. Und dafür haben die Gastgeber «IG Tüüfner Engpass» und «Komitee Teufen mit Zukunft» den perfekten Redner eingeladen: Prof. Dr. Joseph Jung, Historiker, Autor wichtiger Werke zur Schweizer Wirtschaftsgeschichte und Biograf des «Eisenbahn-Vaters» Alfred Escher (1819 – 1882).
Aber der Reihe nach. Denn zuerst spricht Gemeindepräsident Reto Altherr.
Er habe nach der Einladung Abend gerne und rasch zugesagt. Aber mit einer wichtigen Bedingung: «Zum aktuellen Stand der Projektierung kann ich hier noch nichts sagen. Diese Informationen folgen dann am 20. Juni.»
Entsprechend herausfordernd war die Aufgabe des Gemeindepräsidenten. Wie über etwas referieren, über das man eigentlich nichts sagen darf? Seine Lösung: Eine Rückblende zu den jüngsten ODT-Abstimmungen – «Ja» zur Volksinitiative für ein Tunnelprojekt (15. Mai 2022) und «Ja» zum Projektierungskredit über 4.45 Mio. Franken (25. September 2022) – und ein Beschrieb der Projekt-Organisation.
«Grundsätzlich gibt es drei grosse Stolpersteine: die Kommunikation, die Finanzen und die Zeit.»
Ersteres sei eine Herausforderung, weil hinter den Kulissen zwar sehr viel passiere, man das aber gegen aussen kaum kommunizieren könne. «Der 20. Juni stellt für mich deshalb eine grosse Erleichterung dar. Dann können wir die Katze endlich aus dem Sack lassen», so Reto Altherr.