Die Restessbar aus St.Gallen ist beliebt. So beliebt gar, dass neue Mitglieder auf eine Warteschlange gesetzt werden müssen.
Was man hier kaufen kann: Reste. Denn die Restessbar setzt sich ein gegen Foodwaste. Das Angebot ist gratis und setzt lediglich das Vorzeigen eines Mitgliederausweises voraus.
Während man Anfangs noch auf Selbstbedienung setzte, wechselte man später zum Bedienungsmodell. Und das Rezept zeigt Wirkung: 80 Tonnen Lebensmittel werden nach eigenen Angaben jährlich gerettet. Tolle Sache? Tolle Sache. Doch der Verein wird zunehmend überfordert, weshalb sich jetzt der Kanton einschaltet, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt.
Bei Standortfrage unterstützen
Die Suche nach einem neuen Standort ist schwierig. Seit letzter Woche weiss man: Auch die Werkkommission setzt sich mit der Standortfrage auseinander.
Der Hintergrund ist ein bereits 2023 lancierter Bevölkerungsvorstoss. Die Stadt solle den Verein bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützen. Der Stadtrat wies den Bevölkerungsvorstoss der Werkkommission des Parlaments zu.
Im März 2024 fand dann ein gemeinsamer Austausch zwischen der Kommission und dem Verein statt – und so ward der Vorstoss vom Dienstag geboren.
Synergien nutzen
Im Vorstoss wird das Stadtparlament darum gebeten, wie man einen Standort finden könne. Ausserdem soll aufgezeigt werden, wie man die Betriebskosten mitfinanzieren könne.
Synergien nutzen mit anderen Programmen zum Food Waste – auch das wird diskutiert.
«Ein grosser Lupf»
Und was sagen die Betroffenen zum «Tagblatt»? Annette Schulthess, Ehemaliges Vorstandsmitglied und jetzt Helferin, sagt dazu, dass die Lage nicht dramatisch sei. «Der ‹Restessbar› geht es gut, und wir sind dankbar für die stets unterstützende Zusammenarbeit mit der Stami-Kirche, die uns immer wieder wertvoll die Hand bietet.»
Ein neuer Standort ist trotzdem wichtig. «Übers Jahr gesehen werden tonnenweise Material ins Untergeschoss und von dort wieder nach oben transportiert. Für unsere älteren Helferinnen und Helfern buchstäblich ein grosser Lupf.»
Lösung dürfte dauern
Auch finanziell wäre ein Zustupf gut – diesen gab es zwar bereits einmal und alle arbeiten ehrenamtlich – doch Nebenkosten wie Strom gehen ins Geld.
Immerhin beim Einsammeln der Lebensmittel gibt es aber bereits Unterstützung von der Schweizer Tafel. Ein neuer Standort wäre ein weiterer Schritt, doch zieht sich dieser wohl in die Länge; zwei Jahre Zeit hat die Stadt für den Postulatsbericht.