Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
11.04.2024

Stadtrat erteilt Gratis-ÖV für Jugendliche eine Abfuhr

Der Stadtrat spricht sich «aus guten Gründen» gegen die Interpellation aus.
Der Stadtrat spricht sich «aus guten Gründen» gegen die Interpellation aus. Bild: pd
Die grünen Stadtparlamentarier Veronika Meyer, Cornelia Federer und Mischa Herzog schlugen dem Stadtrat vor, gemeinnützige Arbeit von Jugendlichen mit einem kostenlosen ÖV-Ticket zu belohnen. Der Stadtrat lehnt den Vorschlag ab.

Die Idee der Initianten: In einem Pilotprojekt sollen sich Jugendliche mit gemeinnützigen Tätigkeiten für die Gesellschaft engagieren. So sollen sie beispielsweise liegengebliebenen Abfall entsorgen, Neophyten bekämpfen oder mit benachteiligten Kindern, einsamen Senioren und Asylbewerbern etwas unternehmen.

Als Entschädigung dafür sollen sie von den VBSG ein zeitlich beschränktes Gratis-Abonnement erhalten. Die Interpellation wurde von insgesamt elf Stadtparlamentariern unterschrieben und am 27. Februar 2024 eingereicht.

Nicht Aufgabe des Stadtrats

Nun hat der Stadtrat auf die Anfrage geantwortet. Und hat schlechte Neuigkeiten für die Interpellanten. Der Stadtrat sehe die Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit von Kindern und Jugendlichen nicht als seine Aufgabe, schreibt er.

Es gebe bereits heute genügend Möglichkeiten für Interessierte, wie beispielsweise von der Dachorganisation der regionalen Fachstellen für freiwilliges Engagement «benevol». Ausserdem müssten für den Pilotversuch zusätzliche personelle Ressourcen bereitgestellt werden, was aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Stadt zurzeit nicht möglich sei.

Stadtrat grundsätzlich gegen Gratis-ÖV

Es ist nicht das erste Mal, dass ein kostenloser öffentlicher Verkehr für Kinder und Jugendliche zum Politikum wird. Bereits 2012 forderte eine Volksinitiative einen Gratis-ÖV für unter 25-Jährige. Das St.Galler Stimmvolk schmetterte den Vorschlag damals mit 82.9 % Nein-Stimmen ab.

Auch wenn weitere Vorlagen auf Verständnis gestossen seien, spreche sich der Stadtrat grundsätzlich gegen Gratis-Abonnente aus. Daran halte er auch in diesem Kontext fest.

jos
Demnächst