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Leserbrief
Stadt St.Gallen
30.03.2024
31.03.2024 03:14 Uhr

«Liebe Boppi-Initianten, bleibt sachlich!»

Am 14. April wird über die Umzonung der Boppiwiese abgestimmt.
Am 14. April wird über die Umzonung der Boppiwiese abgestimmt. Bild: zukunft-boppi.ch
stgallen24-Leser Reto Graf ist ein Gegner der Umzonung der Boppiwiese in eine Grünzone. Den Ton der Initianten findet er haltlos, wie er in seinem Leserbrief erläutert.

«Der Ton rund um die Boppi-Abstimmung wird schärfer, wie man gewissen Leserbriefen – auch auf diesem Portal – entnehmen kann. Da wird dreist behauptet, die Gegner der Initiative würden Plakate beschädigen oder herunterreissen. Diese Vorwürfe stehen haltlos im Raum. Auch auf der anderen Seite kam es zu solchen Vorfällen, die möglicherweise einfach auf Vandalismus ohne politischen Hintergrund zurückzuführen sind und keiner entsprechenden Schuldzuweisung bedürfen.

Weiter wird suggeriert, die Primarschule würde die Kinder zu Gunsten der neuen Tagesbetreuung indoktrinieren. Dies entbehrt jeglicher Grundlage und stellt eine Verunglimpfung von Schulleitung und Lehrerschaft dar. Wer solche Anschuldigungen in die Runde wirft, ist kaum an einer seriösen Debatte interessiert, sondern möchte sich als Opfer inszenieren und damit billige Stimmen holen.

Aber auch auf der argumentativen Ebene gibt es einiges klarzustellen: Die Initiativbefürworter beteuern, sie seien sehr wohl für eine Tagesbetreuung, einfach nicht am vorgesehenen Standort. Dieses Argument verliert an Glaubwürdigkeit, wenn man die Alternativen genauer betrachtet. Keine der vorgeschlagenen Varianten erfüllt die Kriterien auch nur annährend so gut wie das vorliegende, ausgewogene Projekt, und alle haben sie gewichtige Nachteile.

Dies wurde von der Stadt absolut transparent und nachvollziehbar aufgezeigt – auch wenn es von der Gegenseite gerne anders dargestellt wird. Pauschale Vorwürfe gegen die Behörden sind definitiv fehl am Platz und haben in diesem Abstimmungskampf nichts verloren.

Tatsache ist, dass eine Zonenplanänderung nicht nur das Projekt der Tagesbetreuung in der geplanten Form verhindert, sondern ganz generell übers Ziel hinausschiesst. Das auf den ersten Blick sympathische Anliegen hat tiefgreifende Auswirkungen: Wird die gesamte Wiese in die Grünzone überführt, so wird dadurch jegliche künftige Entwicklung auf diesem Teil des Schulareals verunmöglicht.

Dies ist das Gegenteil einer zukunftsorientierten, verantwortungsvollen Politik. Wer den dringend nötigen Ausbau der Tagesbetreuung und die damit verbundene Aufwertung des gesamten Areals nicht gefährden möchte, stimmt am 14. April Nein zur kontraproduktiven Boppi-Initiative.»

Reto Graf, St.Gallen
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