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Stadt St.Gallen
20.03.2024

Probleme mit Sanierung: SBB-Unterführung wird erneut gesperrt

Bild: pas
Im vergangenen Jahr wurde die SBB-Unterführung beim Friedhofweg im St.Galler Quartier Bruggen über mehrere Wochen hinweg saniert. Dafür musste sie zeitweise komplett gesperrt werden. Nun kündigen die SBB erneut mehrwöchige Sanierungsarbeiten mit Sperrungen an. Im Quartier fragt man sich: Warum?

Die Personenunterführung in Bruggen ist eine wichtige Verbindung für die Bewohner des Quartiers. Dank ihr gelangt man mit wenigen Schritten unter den Geleisen der SBB hindurch. Im vergangenen Jahr wurde die in die Jahre gekommene Unterführung von Mitte August bis Anfang Oktober saniert bzw. verstärkt. Dafür musste sie während etwa sechs Tagen komplett gesperrt werden, was für die Bewohner einen Umweg von rund 620 Metern bedeutete.

Nun weist eine Tafel darauf hin, dass in der Unterführung von Anfang April bis Anfang Mai erneut gearbeitet wird und es auch wieder zu Komplettsperrungen kommt. Diesmal für insgesamt etwa neun Tage. Den Grund für die neuerlichen Sanierungsarbeiten nennen die SBB auf der Hinweistafel nicht. stgallen24 hat deshalb beim verantwortlichen Projektleiter nachgefragt.

Festigkeitswerte schwanken massiv

«Das aufgetretene Problem rührt aus einer zu geringen Festigkeit des applizierten Spritzmörtels», erklärt SBB-Projektleiter Stefan Albrecht. «Die vor Ort via Proben etablierten Festigkeitswerte schwanken sehr stark und liegen, bis auf ein, zwei Ausreisser, unisono deutlich unterhalb der vom Hersteller angegebenen Mindestfestigkeit.» Heisst im Klartext: Ohne eine Nachbesserung können die SBB die Wirksamkeit der im vergangenen Jahr ausgeführten Verstärkung nicht garantieren.

Gemäss Stefan Albrecht wurde damals für die Sanierungsarbeiten ein «am Markt etabliertes Material» verwendet, das in der Vergangenheit bereits erfolgreich bei ähnlichen Bauprojekten eingesetzt wurde. «Die Ursache liegt daher sehr wahrscheinlich in einem Fehler bei der Bauausführung», erklärt Albrecht. Der Baumeister sei sich der Situation bewusst und werde seine Anstrengungen in Bezug auf die Qualitätssicherung entsprechend intensivieren, so Albrecht weiter.

Ohne Komplettsperrung geht es nicht

Für die erneute Sanierung wird der alte Spritzmörtel mit sogenannten Höchstdruckwasserstrahlen abgetragen. Diese Vorgehensweise wurde gewählt, um die im vergangenen Jahr eingebaute Armierung nicht zu beschädigen. Mit einem manuellen Abstemmen wäre dies gemäss Stefan Albrecht nicht möglich gewesen. In dieser Zeit muss die Unterführung komplett gesperrt werden. Alle anderen Arbeiten, insbesondere das Applizieren des neuen Spritzmörtels, werden mit halbseitigen Sperrungen umgesetzt.

«Die nun erforderliche Sanierung der im letzten Jahr vorgenommenen Verstärkung ist auch für uns seitens SBB äusserst unschön, und wir möchten uns auch auf diesem Wege nochmals für die Unannehmlichkeiten entschuldigen», sagt Stefan Albrecht.

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