Das angesagte Regieduo durfte mit diesem aussergewöhnlichen Drama dies diesjährigen Solothurner Filmtage eröffnen. Carmen Jaquier machte zuletzt Furore mit ihrem Drama «Foudre», das von der Schweiz ins Oscar-Rennen geschickt wurde. Von Jan Gassmann war zuletzt «99 Moons» zu sehen.
«Les Paradis de Diane» erzählt vom jungen Paar Martin und Diane in Zürich, die ihr erstes Kind erwarten. Als das Baby zur Welt kommt, scheint das Elternglück perfekt. Doch in einem unbeobachteten Augenblick packt Diane ihre Sachen, lässt das Neugeborene zurück und flieht aus dem Spital.
Dramatische Handlung und überzeugende Darstellerin
Sie setzt sich in einen Bus, der sie weit weg bringt, in die Anonymität von Benidorm an der spanischen Mittelmeerküste. In den Hochhausschluchten dieses surreal anmutenden Ferienortes, lässt sie sich treiben, macht flüchtige Bekanntschaften und entledigt sich nicht nur ihres Mobiltelefons, sondern auch ihres bisherigen Lebens.
Mit der Newcomerin Dorothée de Koon, die als Diane den ganzen Film trägt und das unerklärliche Handeln ihrer Figur trotz ihrer Unfassbarkeit glaubhaft verkörpert, hat das Regieduo ein ungemein ausdrucksvolles, unverbrauchtes Gesicht für dieses starke Stück radikalen neuen Schweizer Kinos gefunden. Das Gespräch mit Carmen Jaquier und Jan Gassmann führt die Filmwissenschaftlerin Marcy Goldberg.