Ein Meldetool für Betroffene von sexueller Belästigung ist keine Neuheit in der Schweiz. Zürich war 2021 die erste Schweizer Stadt, die eine solche Plattform eingeführt hatte. 2023 zog Bern nach, im Februar dieses Jahres schliesslich Luzern.
Die SP-Stadtparlamentarierin Lydia Wenger fordert nun, dass auch die Stadt St.Gallen nachzieht. Im Meldetool sollen Belästigungen anonym sichtbar gemacht werden, egal ob man sie selbst erlebt oder nur beobachtet hat. Auch queerfeindliche und rassistische Vorfälle sollen Eintrag finden dürfen.
Notwendigkeit in der Bevölkerung
Die bisherigen Schweizer Meldeplattformen seien sehr ertragreich, schreibt Wenger in ihrer Anfrage. In der Stadt Zürich gehe durchschnittlich zweimal pro Tag eine Meldung ein. Dies zeige die Notwendigkeit eines solchen Tools für die Bevölkerung.
Wenger glaubt nicht, dass sexuelle Belästigung in der Stadt St.Gallen in geringerem Ausmass vorkommt als in Zürich, Bern oder Luzern. Deswegen fordert sie den Stadtrat zum Handeln auf. Ihrer Meinung nach soll St.Gallen ein Ort sein, «wo sich alle sicher und frei bewegen können – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe oder weiteren individuellen Merkmalen».