Zwei Abwärmelieferanten versorgen mehrere Betriebe
Der Startschuss für das Niedertemperatur-Wärmenetz erfolgte zwischen den Jahren 2018 und 2019. Als erste Unternehmen wurden die Ernst Sutter AG als Abwärmelieferantin sowie die Schläpfer Altmetall AG, die Steinemann Technology AG und die City-Garage AG als Wärme- und Kältebezügerinnen erschlossen. «Die Ernst Sutter AG kann nur Teile ihrer Abwärme aus der Fleischverarbeitung selbst nutzen», erklärt der Geschäftsführer. «Früher wurde dieser Überschuss an die Umwelt abgegeben. Mit der Einbindung ins Wärmenetz können weitere Gewerbe- und Industriebetriebe von der Energie profitieren.»
Die energienetz GSG AG hat bei der Kundschaft die notwendigen technischen Anlagen für die Aufbereitung der Wärme und Kälte realisiert und betreibt diese. «So ist die Kundschaft zu jeder Zeit sicher versorgt und brauchen sich nicht um die Anlagentechnik zu kümmern.» In diesem Perimeter werden dadurch pro Jahr 552 Tonnen CO2 eingespart, was rund 209 000 Liter Heizöl pro Jahr entspricht. Ebenfalls angeschlossen an die energienetz GSG AG ist die Max Bersinger AG. Sie bezieht aktuell keine Wärme, soll aber künftig ebenfalls ab dem Verbund versorgt werden.
Bei der ersten Ausbauetappe, die Mitte 2022 startete, standen einerseits der Anschluss der Shopping-Arena und des Kybunparks als Wärme- und Kältebezüger im Fokus. Andererseits wurde mit der DGS Druckguss System AG eine zweite Firma als Abwärmelieferantin angeschlossen. «Damit können wir die Versorgungssicherheit unserer Kundinnen und Kunden erhöhen», sagt Simon Schoch. Zudem werde so die Resilienz des Wärmenetzes massgeblich gestärkt. Die Anbindung von Abwärmelieferanten ist für den Verbund auch immer mit hohen Kosten verbunden. «Deshalb ist es wichtig, dass wir mit möglichst wenig Infrastruktur einen sicheren Betrieb gewährleisten können.» Die Arbeiten für den Leitungsbau sind mittlerweile abgeschlossen, und das Fussballstadion und die Shoppingarena samt IKEA werden ab Frühling 2024 mit umweltverträglicher Wärme und Kälte versorgt. Mittlerweile sind noch weitere Unternehmen als Wärme- und Kältebezüger dazu gekommen wie HG Commerciale, Belcolor AG und Lanker Immobilien AG.
Insgesamt wird die energienetz GSG AG bis Ende 2024 neun Kundenanlagen zählen, 4,8 Kilometer Rohrleitungen verlegt und 10,9 Millionen Franken investiert haben. Im ganzen Gebiet können dadurch fossile Brennstoffe eingespart werden, die einer Menge von rund 593'000 Litern Erdöl pro Jahr entsprechen. Die CO2-Emissionen reduzieren sich dadurch um über 1’400 Tonnen pro Jahr. «Seit Beginn haben wir CO2-Einsparungen verdreifachen können.»