Eine Antwort des Stadtrats auf eine einfache Anfrage besiegelt die Zukunft der Marktplatz-Rondelle eindeutig. Zuvor blühte immer wieder die Hoffnung auf, das Neuneck trotz Umgestaltung des Marktplatzes am Leben zu erhalten.
SP-Stadtparlamentarier Gallus Hufenus und Karin Winter-Dubs (SVP) reichten im März 2023 eine einfache Anfrage ein. Die Rondelle, die seit den 1950er-Jahren am Marktplatz steht, sollte bestehen bleiben – oder immerhin an einem anderen Ort in der Gallusstadt weiterleben können. Sogar eine Trägerschaft als Alternative wurde in dem Schreiben vorgeschlagen.
Einerseits wurde der Abbruch der Rondelle per Abstimmung ausgemacht, andererseits zeigen sich die Marktleute mit dem neu geplanten Pavillon nicht zufrieden – und das Bauwerk scheint generell ein Herzensobjekt der St.Galler zu sein.
Doch alle in Bewegung gesetzten Hebel brachten nichts. Der Stadtrat antwortete auf die Anfrage «Eine Zukunft für die Rondelle?» mit einem deutlichen «Nein, auf die Rondelle soll verzichtet werden». Am Standort des Gebäudes soll ein offener, grosszügiger Raum entstehen. Indes werden die Anliegen und Einsprüche der Marktleute derzeit in die Zukunftsplanung miteinbezogen.
Einer Umplatzierung des «filigranen Leichtbaus» schiebt der Stadtrat ebenso den Riegel vor. Dafür gäbe es diverse Hürden, wie eine Baubewilligung und die Unklarheiten zum Bauwerk. Die vorgeschlagenen Ausweichstandorte in Grünzonen (Stadtpark, Kreuzbleiche, SBB-Areal) erwiesen sich als untauglich.
Einzig einer privaten Initiative zur Weiternutzung stehen die Türen offen. Es braucht also äusserst engagierte Bürger, damit St.Gallen seinem historischen Neuneck nicht Adieu winken muss.