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Stadt St.Gallen
13.07.2023

Face- und Bodylifting für die Heiligen Sandfiguren

Die Heiligen Desiderius und Mauritius vor der Galluskapelle im Stiftsbezirk St.Gallen.
Die Heiligen Desiderius und Mauritius vor der Galluskapelle im Stiftsbezirk St.Gallen. Bild: Roger Fuchs
Heute sind die Sanierungsarbeiten bei den Sandsteinfiguren vor der Galluskapelle im Stiftsbezirk St.Gallen gestartet. Der Grund: Die aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammenden Figuren zeigen Zerfallsspuren in Form verschiedener Risse auf.

Wer über den Bischofshof im Stiftsbezirk St.Gallen spaziert, entdeckt sie unweigerlich: Die beiden Sandsteinfiguren links und rechts zum Eingang in die Galluskapelle. Die Figuren zeigen den Heiligen Desiderius von Vienne (links) und Mauritius. Geschaffen hat sie der Schaffhauser Bildhauer Johann Jakob Oechslin (1802 bis1873).

Die Figuren zierten einst die Doppelturmfassade der St.Galler Kathedrale, wurden dort aber 1834 ersetzt und an ihrem heutigen Standort aufgestellt. Sie erinnern daran, dass Gallus bei seiner Ankunft in St.Gallen im Jahr 612 eine Reliquie dieser beiden bei sich trug.

Mittlerweile zeigen die beiden Figuren verschiedene Spuren des Zerfalls in Form von Fugen und Rissen. Restaurationsmassnahmen sollen dafür sorgen, dass der Zerfall aufgehalten werden kann und keine grossen Stücke abbrechen. Die Verantwortung dieser Arbeiten liegt bei Steinmetz Christoph Holenstein aus St.Gallen. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Charles Burkhalter hat er die notwendigen Arbeiten eingeleitet.

  • Steinmetz Christoph Holenstein spritzt Kieselsäureester auf Desiderius. Bild: Roger Fuchs
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  • Charles Burkhalter macht dasselbe bei Mauritius. Bild: Roger Fuchs
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«In einer ersten Phase wird in mehreren Arbeitsgängen Kieselsäureester auf die Figuren gespritzt», sagt Holenstein. Die Flüssigkeit sei zehnmal so dünn wie Wasser und werde vom Sandstein regelrecht aufgesaugt. Sobald sich alle Stoffe verflüchtigt haben, bleibt Quarz als Bindemittel zurück. Der Sandstein wird dadurch wieder hart und fest.

Nach einer vierwöchigen Trocknungsphase, in der die Figuren vor Wetter geschützt eingerüstet und verpackt sind, werden in einem zweiten Schritt offene Stellen mit verdünntem mineralischen Bindemittel geschlossen. Mit diesen Massnahmen kann gemäss Fachmann die Substanz erhalten werden. Was es nicht gibt im Rahmen der nun laufenden Sanierung sind Nachmodellierungen.

Die Kosten für die Sanierungsarbeiten belaufen sich auf 23'000 Franken. Die Denkmalpflege St.Gallen beteiligt sich mit einem Beitrag von 4600 Franken daran.

pd/Roger Fuchs
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