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Wittenbach
28.04.2023
28.04.2023 09:02 Uhr

Grünes Licht für Waldkindergarten Wittenbach

José Lorca sieht viel Gutes im Waldkindergarten: «Die ganze Welt ist ein einziger Lernort.»
José Lorca sieht viel Gutes im Waldkindergarten: «Die ganze Welt ist ein einziger Lernort.» Bild: linkedin.com
Der Wittenbacher Waldkindergarten für das Schuljahr 2023/24 kommt zustande und wird mit zehn Kindern im Steigwald starten. Details zur die Umsetzung des Projekts verrät José Lorca, Rektor Primarschule der Gemeinde Wittenbach.

Herr Lorca, der Waldkindergarten bekommt seine Chance?

Ja, ich bin sehr erfreut. Trotz sehr kurzer Vorbereitungszeit hat es geklappt. Das Zustandekommen erweitert das schulische Angebot in Wittenbach, ermöglicht den Kindern einen besonderen Förderort und entlastet die bestehenden Strukturen.

Wer wird den Waldkindergarten leiten? Wie geht es weiter?

Für die Leitung des Waldkindergartens konnten wir Jana Gautschi gewinnen. Sie ist Kindergartenlehrperson und startet diesen Frühling eine Zusatzausbildung in Natur- und Waldpädagogik. In den nächsten Wochen werden wir mit den Eltern des ersten Waldkindergartenjahrgangs Kontakt aufnehmen. Bei Interesse werden wir die Eltern in den Aufbau des neuen Lernorts involvieren.

 Wie wird der Waldkindergarten aussehen?

Der Waldkindergarten wird aus einem Waldsofa als Sitzgelegenheit, aus einer Feuerstelle zum Aufwärmen und Kochen sowie aus Blachen zum Schutz vor Wind, Regen und Schnee bestehen. Die Planung ist erfolgt und nach dem Okay der Baubehörden werden wir die bauliche Umsetzung an die Hand nehmen.

«Draussen lernen» wird zum Trend. Alles neu?

Mit «Draussen lernen und unterrichten» haben wir schon seit Jahren Erfahrungen machen können. Bislang waren dies aber einzelne Tage, bzw. einzelne Unterrichtsstunden, in der Regel abhängig von der Unterrichtsplanung der Lehrperson. Mit dem Waldkindergarten wird die Natur nun zum regulären Lernort. Diesen neuen Weg, von dem wir uns sehr viel versprechen, werden wir eng begleiten, um auch als Schulorganisation daraus lernen zu können.

Digitalisierung hier, Natur dort. Passt das zusammen?

Ja, ganz klar. Mit Blick auf die Entwicklung der Kinder ist die Nähe zum «echten Leben» in der Natur eine sehr wertvolle Ergänzung zur zukunftsweisenden Digitalisierung des Unterrichts und der Freizeit auf der anderen Seite. Im Waldkindergarten erhalten die Kinder verstärkt die Möglichkeit, mit allen Sinnen zu lernen, beispielsweise die Jahreszeiten direkt zu erleben sowie Flora und Fauna mittendrin kennenzulernen. Auch im Wald können alle Kompetenzen gemäss Lehrplan vermittelt werden.

Eine Balance von verschiedenen Lernwelten. Nicht mehr zwingend im Schulzimmer?

Genau. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Schulen auf allen Stufen für neue Lernorte noch weiter öffnen werden. Die ganze Welt ist ein einziger Lernort.

am Puls/Jürg Grau
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