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Stadt St.Gallen
03.03.2023

Kinder und Forscher kreieren Kinderbuch für die Zukunft

(Symbolbild)
(Symbolbild) Bild: Pexels
Die Empa und die PHSG wollen gemeinsam mit begabten Kindern Visionen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln und in einem illustrierten Kinderbuch festhalten. So werden kindliche Kreativität und Expertenwissen kombiniert.

Klimakrise, Verlust der Biodiversität, wachsende Müllberge, schwindende Ressourcen: Die Erde steckt in einer tiefen Krise. Die Forschung sagt, was man für den Aufbau einer nachhaltigen Gesellschaft tun muss: den Ressourcenverbrauch auf die Tragfähigkeit des Planeten begrenzen, Materialien in der Technosphäre zirkulieren lassen und nachhaltige Stoffkreisläufe mit erneuerbarer Energie versorgen. Die Bedingungen, Wege und Möglichkeiten sind jedoch nicht sehr greifbar.

Visionen mit Illustrationen festhalten

Um das zu ändern, suchten sich Forscher der Empa ganz besondere Kollaborationspartner: Schulkinder. Begleitet von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) wollen sie gemeinsam mit Primarschülern Visionen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln und in einem illustrierten Kinderbuch festhalten.

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterstützt das Projekt namens «Co-Kreation einer zirkulären Zukunft» im Rahmen des Agora-Programms zusammen mit dem Haushaltsgerätehersteller V-Zug und dem Wirtschaftsverband Swico.

Nicht mehr die Welt von gestern darstellen

«Wenn man Erwachsene nach Lösungen für die Zukunft fragt, bekommt man tausend Gründe, warum dieses oder jenes nicht funktionieren wird. Fragt man hingegen Kinder, bekommt man tausend Ideen», erklärt Harald Desing, Initiator des Projekts im «Technology & Society Laboratory» der Empa in St.Gallen, seine Motivation.

Die Idee, seine Forschung mit der Kreativität der Kinder zu kombinieren, kam dem zweifachen Vater während des Lockdowns. «Ich ärgerte mich, dass die Kinderbücher meiner Söhne fast ausschliesslich die Welt von gestern darstellten», so der Forscher. Also beschloss er, die Vorstellungskraft, Offenheit und Kreativität der Kinder mit dem Wissen der Empa-Forscher über biophysikalische Grenzen zu kombinieren.

Neue Impulse für die Forschung

In gemeinsamen Workshops im Frühjahr erarbeiten Kinder, Forscher und Bildungsfachleute die Visionen. Die Designerin und Künstlerin Maya Ivanova setzt sie anschliessend in eine visuelle Geschichte zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft um.

Damit das Kinderbuch auch in den Schulunterricht eingebunden werden kann, entwickelt die PHSG entsprechendes Begleitmaterial. «Wir wollen nicht die Zukunft vorhersagen, sondern Denkanstösse liefern», präzisiert Desing. Und zwar in beide Richtungen: Die Visionen der Kinder könnten dabei auch neue Impulse für die Forschung bringen.

pez/pd
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