1986 prägte der US-amerikanische Philosoph Nelson Goodman in seinem Hauptwerk «Sprachen der Kunst» den Begriff «Paradox der Hässlichkeit» und beschrieb damit ein Phänomen, das dem Hässlichen und Unperfekten einen starken ästhetischen Reiz und eine fesselnde Anziehungskraft zuschreibt, während das Schöne oder Perfekte im Gegenzug oftmals als langweilig und uninteressant empfunden wird.
Die Auseinandersetzung mit dieser ästhetischen Auffassung sowie das Spiel mit dem (vermeintlich) Schönen und seiner Verfremdung und seinen Abgründen steht im Mittelpunkt des abstrakten Tanzabends «Beast and Beauty».
Die choreografischen Stile und Bewegungssprachen des sizilianischen Choreografen Giovanni Insaudo, dessen Kreation «Ibla» in der vergangenen Spielzeit bereits innerhalb des Tanzabends «She/He/We» in der Lokremise zu sehen war, und des Franzosen Julian Nicosia, der erstmals mit der Kompanie des Theaters St.Gallen zusammenarbeitet, könnten nicht kontrastreicher sein.
So zeigen beide in ihren Arbeiten auf ganz unterschiedliche Weise, dass auch im Dunklen, Grotesken und vermeintlich Hässlichen Faszination, Reiz und Schönheit zu finden sind. Das Sounddesign haben Tiffany Butt, Michael Anklin und Janiv Oron eigens für diese Produktion entwickelt. Das Bühnenbild entwarf Kinsun Chan, die Kostüme Emma Hoffmann.
Leitung
Choreografie: Giovanni Insaudo, Julian Nicosia
Bühne: Kinsun Chan
Kostüm: Emma Hoffmann
Licht: Rolf Irmer
Musik/Sounddesign: Tiffany Butt, Michael Anklin, Janiv Oron
Dramaturgie: Christina Schmidl
Choreografische Assistenz: Jacqueline Lopez
Tanz
Jeanne Baudrier, Guang-Xuan Chen, Dustin Eliot, Swane Küpper, Marta Llopis, Lorian Mader, Steven Forster, Emily Pak, Valentina Rodenghi, Angelo Antonio Tafuni, Ariadni Toumpeki, Ifigenia Toumpeki, Minghao Zhao