Der göttliche Auftrag ist klar: Erzengel Michael und sein Assistenzengel Ludwig werden zur Erde geschickt, um die Bevölkerung des idyllischen Dörfchens Iflingen auszulöschen. Haben sich die Einwohner versündigt? Oder haben sie im Gegenteil die Worte des Herrn zu wörtlich genommen und sich die Tiere und die Erde ungebührlich untertan gemacht? Sicher scheint: Es kann so nicht weitergehen auf der Welt.
Das ist die Ausgangslage in «Das Ende von Iflingen». Doch kommt es in der bizarren Parabel auf das Jüngste Gericht in typisch Lotz’scher Manier ganz anders als erwartet. Denn was für die beiden Engel wie ein Routineeinsatz aussieht, erweist sich als rätselhafte und knifflige Herausforderung.
Im Dörfchen treffen sie nämlich nicht wie erwartet auf die ahnungslos beim Abendessen oder vor dem Fernseher sitzenden Dorfbewohner, sondern auf sprechende Tiere.
Wolfram Lotz, 1981 in Hamburg geboren, ist ein Meister der flirrenden Übergänge von Ernsthaftigkeit zu Ironie und zurück. Seine Figuren changieren zwischen Aberwitz und Melancholie, zwischen Komik und Depression. «Das Ende von Iflingen» ist nach «Die lächerliche Finsternis» im Dezember 2020 der zweite Hörspieltext von Wolfram Lotz, den das Theater St.Gallen als Schauspiel auf die Bühne bringt.
Inszenierung: Nina Mattenklotz
Ausstattung: Lena Hiebel
Musik: Tobias Gronau
Dramaturgie: Anita Augustin
Regieassistenz: Sina Wider
Michael: Birgit Bücker
Ludwig: Anja Tobler
Igel: Matthias Albold
Mauersegler: Christian Hettkamp
Schwein: Oliver Losehand