Die Grünaustrasse ist längst sanierungsfällig. Von sämtlichen Gemeindestrassen weist die Grünaustrasse den schlechtesten Zustand auf. So holpern Autofahrer dort noch über Betonplatten. Diese müssten weg und der Strassenkoffer darunter müsse gemäss Daniel Worni, Leiter Bau und Infrastruktur, neu gebaut werden: «Der vorhandene Strassenkörper mit den einzeln verbundenen Betonplatten soll vollständig entfernt und durch einen geräuschärmeren Aufbau und Belag ersetzt werden.»
Mit den Arbeiten an der Grünaustrasse erhält auch die Kirchhalde den Deckbelag, welcher seit längere Zeit ausstehend ist. Auch die Werke wie beispielsweise die Elektrizitätsversorgung Wittenbach werden im Zuge des Strassenbaus an ihren Leitungen arbeiten.
Umsetzung Tempo 30
Das Strassenprojekt beinhaltet nebst der Sanierung die Einführung von Tempo 30. «Bei der Realisierung einer Tempo-30-Zone muss ein zusammenhängendes Gebiet auch als solches betrachten werden», so Worni. Das Projekt umfasst deshalb nicht nur die Grünaustrasse, sondern auch die Eichstrassen, Kirchhalde, Hintere Grünaustrasse und Neuhusstrasse – oder kurz: den gesamten Bereich zwischen der Romanshornerstrasse und dem Gemeindehauskreisel.
Für eine 30er-Zone werden verkehrsberuhigende Elemente benötigt, die so angeordnet werden müssen, dass die Verkehrsteilnehmer die geforderte Geschwindigkeit auch tatsächlich einhalten. 2016 wurden an der Grünaustrasse provisorischen Massnahmen zur Verkehrsberuhigung angebracht.
Die Lage dieser Elemente hat sich laut Worni bewährt: «Wir können auf diese Massnahmen zurückgreifen und darauf aufbauen. Das heisst, die künftigen gestalterischen Elemente sind am selben Ort wie jetzt platziert, werden aber ansprechender gestaltet.»
Massnahmen der Neugestaltung
Die Umsetzung der Tempo 30-Zone sieht unterschiedliche Elemente vor und berücksichtig verschiedene Aspekte.
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Langsamverkehr
Die beidseitigen Trottoir an der Grünaustrassen stehen Fussgängern zur Verfügung. Der Veloverkehr verläuft, wie in 30er-Zonen üblich, auf der Strasse. Zu Beginn der Zone 30 wird der Radweg beidseitig noch zwischen den verkehrsberuhigenden Elementen und dem Trottoir geführt, damit sich Radfahrer nachher gut eingliedern können. Fussgängerstreifen sind in Tempo-30-Zonen grundsätzlich keine vorhanden.
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Schulbereich
Um einen sicheren Schulweg zu gewähren, wird der Bereich vor dem Oberstufenzentrum Grünau auf das Niveau der Trottoirs angehoben. Zudem ist in der Strassenmitte als Querungshilfe eine Mittelinsel geplant. Somit werden die Autofahrer einerseits noch stärker auf die Schulzone sensibilisiert, anderseits müssen sie die Geschwindigkeit zusätzlich reduzieren.
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Rechtsvortritt
In Tempo-30-Zonen gilt grundsätzlich Rechtsvortritts bei Verzweigungen. Somit wird dieser bei der Verzweigung Grünaustrasse / Neuhusstrasse eingeführt. Bei der Hinteren Grünaustrasse kann darauf verzichtet werden, da es sich nur um eine Zufahrt zu den Garagen handelt.
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Begrünung
Die verkehrsberuhigenden Elemente werden mit einheimischen Bäumen sowie Kleinpflanzen begrünt und erhöhen somit die Wohnqualität entlang der Strasse. Sie halten dabei die geforderten Sichtzonen ein.